Manfred Weber, Fraktionschef der EVP und CSU-Politiker, fordert, aufgrund des zunehmenden Einflusses von China über das neue Freihandelsabkommen „Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP)“, eine neue Strategie im Welthandel für die Europäische Union.

Der Politiker der CSU sagte dem „Handelsblatt“ für die Ausgabe am Donnerstag, 19. November 2020, er wünsche sich, das mit der neuen Regierung von Joe Biden in den USA ein neues transatlantisches Wirtschaftsabkommen mit der Europäischen Union abgeschlossen werde.

Die USA und EU repräsentieren die Weltwirtschaft derzeit mit knapp 45 Prozent, Asien mit ungefähr 40 Prozent. Aus diesem Grund sei die Kraft als „Westen“ zur gemeinsamen Entwicklung und Umsetzung von Standards im Welthandel gegeben, jedoch müsse Europa und Amerika dafür die Kräfte „bündeln“, so Manfred Weber. Ein neues Abkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten sei die richtige Antwort in Bezug auf das Abkommen unter der Führung Chinas mit den asiatisch-pazifischen Ländern.

Der EVP-Fraktionschef plädiert zudem für die Verabschiedung des Mercosur-Abkommens mit Brasilien sowie weiteren Staaten in Lateinamerika, welches derzeit auf Eis gelegt ist. Um positiv auf Brasilien einzuwirken, habe die Europäische Union mit Mercosur rechtlich verbindliche Möglichkeiten. Entscheidungen würden jetzt gebraucht; für die Überwindung des Widerstands könne nicht zwei Jahre auf die Wahlen für einen Präsidenten in Frankreich gewartet werden, führte Manfred Weber weiter aus und fordert, mit Blick auf die Veränderungen im Welthandel, einen neuen Anfang in der Europäischen Union.

Dass die Covid-19-Krise zu einer geopolitischen Verschiebung der Macht führe, würde immer klarer werden, führte Manfred Weber weiter aus. Um nicht zum Verlierer zu werden, müsse Europa sehr darauf achten. Dass Staatsfirmen aus China in der Europäischen Union freizügig auf „Einkaufstour“ gehen könnten, könne nicht sein, so der Europapolitiker. Die Schlüsselindustrie müsse durch Europa besser vor China geschützt und der Anspruch auf Moral durch die Europäische Union mit einer zeitgemäßen Wirtschaftspolitik verbunden werden.

Manfred Weber hat gewarnt, wenn nur als moralischer Bedenkenträger global aufgetreten würde, müsste damit gelebt werden, dass China zukünftig die Werte definiere, die Geschäfte mache und „wir“ am Rand stehen.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile