Etwa jeder sechste deutsche Betrieb, der zur Ausbildung zugelassen ist, hat für den Ausbildungsjahrgang 2021/2022 weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als vor dem Beginn der Corona-Pandemie.

Dies geht aus einer Befragung unter Ausbildungsbetrieben hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) durchgeführt hat und dessen Ergebnis am Donnerstag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der Grund für die Entwicklung war, wie es heißt, in vielen Fällen die geringe Zahl an Bewerbungen.

Etwa jedes zweite der betroffenen Unternehmen sagte aus, ein Mangel an eingegangenen Bewerbungen sei der hauptsächliche Grund dafür, dass Ausbildungsplätze nicht besetzt worden seien. Kleineren Betrieben macht dies besonders zu schaffen. Nur noch wenige Unternehmen gaben hingegen an, es sei aufgrund der Corona-Krise zu Einschränkungen des Angebotes für Ausbildungsplätze gekommen. Nach der insgesamt geringeren Zahl an Bewerbungen ist für fast ein Drittel der Betriebe der Mangel an tatsächlich geeigneten Bewerbern der zweitwichtigste Grund für den Rückgang an geschlossenen Neuverträgen. Vor allem größere Unternehmen machten die Angabe, es fehle ihnen an qualifizierten Bewerbern.

Wie das IAB weiter mitteilt, haben 36 Prozent der Betriebe, die zur Ausbildung berechtigt sind, tatsächlich auch Ausbildungsplätze für das Jahr 2021/2022 angeboten. Nur 61 Prozent dieser Unternehmen konnten angebotene Lehrstellen aber auch wirklich besetzen. In kleineren Betrieben konnten 49 Prozent der angebotenen Ausbildungsstellen nicht besetzt werden. Bei größeren Unternehmen sind dies nur 28 Prozent. Bei einer Untersuchung entsprechend der jeweiligen Branchen zeigt sich, dass insbesondere das Baugewerbe, aber auch der Groß- und der Einzelhandel Schwierigkeiten mit der Besetzung ihrer freien Ausbildungsplätze haben.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ist eine 1967 gegründete Dienststelle der Bundesagentur für Arbeit und hat wie diese ihren Sitz in Nürnberg.

Redaktion poppress.de, A-1010413