Die konjunkturellen Aussichten für den Sommer im Jahr 2022 werden vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) als trüb eingeschätzt.

Dies ist das Ergebnis vom Institut IWH aus der am Dienstag, 21.06.2022, veröffentlichen Prognose für den Sommer des Jahres 2022.

Die Stimmung der Konsumenten ist demnach mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine eingebrochen. Die hohe Inflationsrate von zuletzt 7,9 Prozent dürfte insbesondere den Konsum im privaten Bereich stark dämpfen, so IWH-Vize Oliver Holtemöller. Hingegen werde dieser gestützt von der starken Erhöhung des Mindestlohns. Die Entwicklung in Bezug auf die Konjunktur werde in Deutschland durch den Krieg in der Ukraine und in der Folge mit den damit verbundenen Steigerungen der Preise und den unterbrochenen Ketten bei den Lieferungen schwer belastet, erklärte Oliver Holtemöller. Aus diesem Grund seien die Chancen für eine kräftige Erholung deutlich geschmälert. Erwartet vom IWH wird im zweiten Quartal 2022 ein leichter Rückgang. Die Situation im Gewerbe der Produktion dürfte sich erst zum Ende des Jahres 2022 entspannen.

Zunehmen dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 um 1,5 Prozent, gemäß der Prognose. Nach einer Expansion im Jahr 2021 waren es 2,9 Prozent. Der Zuwachs in Ostdeutschland liegt bei 1,0 Prozent. Gemäß dem IWH sind die Anlageinvestitionen durch die hohe Unsicherheit, bedingt durch den Krieg in der Ukraine, belastet, dürften jedoch von Staatsaufträgen, da die Energiewende teilweise von öffentlichen Investitionen vorangetrieben wird, gestützt werden, so der Bericht. Jedoch werde der Anstieg in Bezug auf die Investitionen in Anlagen von den begrenzten Kapazitäten der Bauwirtschaft weiterhin gedämpft. Ebenfalls schwächeln dürften die Exporte im Jahr 2022. Der Bestand aus dem Ausland an Aufträgen ist laut dem Institut zwar hoch, die Eingänge an Aufträgen jedoch seit Jahresbeginn stark zurückgegangen. Zwischenzeitlich hat sich der Aufbau von der Erwerbstätigkeit im Verlauf des Jahres 2022 zunächst verlangsamt fortgesetzt. Laut Aussagen des Vizes von IWH Oliver Holtemöller wird die Arbeitslosigkeit weiter zurückgehen, jedoch, bedingt durch die kräftigen Erhöhungen der Mindestlöhne, vermutlich deutlich langsamer als in der Vergangenheit. Die konjunkturelle Erholung dürfte sich weiter verzögern, falls es bei der Aktivität in der Wirtschaft im Winterhalbjahr zu Einschränkungen kommen sollte.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile