Der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, blickt mit Sorge auf den Besuch von US-Repräsentantenhaussprecherin Nancy Pelosi in Taiwan.

Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), sagte am Mittwoch, dass heute im deutschen Groß- und Außenhandel besorgt auf die Entwicklungen im Pazifik geschaut werde. Es werde für zielführend gehalten, dass bei den geopolitischen Instabilitäten, welche aktuell herrschten, auf Provokationen zu verzichten. Weitere Eskalationen des Konflikts und eine Verschlechterung von den Wirtschaftsbeziehungen zu den USA und China als zwei der größten Handelspartner würden nicht gebraucht, erklärte BGA-Präsident Dirk Jandura.

In Bezug auf die vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichen Außenhandelszahlen sagte Dirk Jandura, dass die Zahlen mit Vorsicht zu genießen seien, weil diese, aufgrund der Preisanstiege und durch die Schwäche des Euros, verzerrt seien. Dass mittelfristig bei den Lieferbeziehungen nicht mit einer Entspannung zu rechnen sei, dass, wenn die Regierung von China an der Null-Covid-19-Strategie festhalte, würden die schwächeren Importzahlen im Handel mit China verdeutlichen. Das Risiko bleibe, dass ganze Sektoren in der Wirtschaft lahmgelegt würden, würde bleiben, solange Städte als Ganzes ohne Vorsehen in den Lockdown versetzt würden. Der Chef des Verbandes hat gewarnt, dass die strikte Covid-19-Politik weiterhin die gesamte Volkswirtschaft in China und somit auch die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen sehr stark belasten würden.

Weiter sagte der Präsident des BGA, dass der Export nach wie vor vom transatlantischen Handel getragen werde. Insgesamt könne festgestellt werden, dass sowohl der Außen- als auch der Großhandel bislang stabil durch die Krisen gekommen sei. Trotzdem würde man dort, wo die Unternehmen noch von ausgelasteten Auftragsbüchern profitieren würde, mit Sorge in den Herbst blicken. Es werde nicht besser mit der Ungewissheit in Bezug auf die Lieferungen von Gas und Öl sowie den immens gestiegenen Energiekosten. Umso wichtiger sei deshalb, den Freihandel mit den Wertepartnern zu modernisieren und rasch auszubauen. Ein entscheidender Schritt für die resilientere Ausgestaltung der deutschen Lieferketten seien die Handelsabkommen, zum Beispiel CETA, mit Neuseeland, den Mercosur-Staaten und Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Australien, erklärte der Präsident des BGA.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile