Vergleicht man die Zahlen mit den Vorjahren, lässt sich feststellen, dass weniger Menschen nach Deutschland einwandern.

Destatis, teilte am Montag mit, dass im vergangenen Jahr etwa 327.000 mehr Menschen nach Deutschland gezogen sind als Menschen, die aus Deutschland fortzogen. Ein deutlicher Rückgang zu 2018: Damals kamen 400.000 mehr Zuwanderer nach Deutschland, als Menschen fortzogen.

Somit lässt sich zum vierten Mal hintereinander feststellen: Die Nettozuwanderung ist zurückgegangen.

Für 2019 heißt das in Zahlen: 1.232 Millionen Menschen übersiedelten ins Ausland, während insgesamt 1.559 Millionen Menschen aus anderen Ländern nach Deutschland herkamen. Erfasst werden dabei deutsche als auch ausländische Bürger. Entweder verlassen diese Deutschland oder aber sie ziehen nach Deutschland zu, wandern also ein.

Woraus leitet sich der Rückgang der sogenannten Nettozuwanderung ab? In erster Linie sind 2018 weniger Menschen nach Deutschland eingewandert, während mehr ausländische Menschen aus Deutschland ausgewandert sind. Vergleicht man die Zahlen, zeigt sich folgendes Bild: 1.346 Millionen kamen von den Ausländern 2019 nach Deutschland. Hingegen waren es im Jahr 2018 1.384 Millionen Menschen.

961.000 Menschen sind 2019 an Staatsbürgern mit nicht deutschen Wurzeln fortgezogen. 2018 waren es dagegen nur 924.000 Menschen. So lässt sich feststellen, dass der Saldo von Fort- und Zuzügen 2019 wiederholt zurückgegangen ist. Auf 113.000 Menschen sank der Wanderungsüberschuss, bezogen auf nichtdeutsche Personen der EU. 2018 war die Zahl noch 202.000 Menschen.

Abgenommen haben die Zuzüge von Personen nach Deutschland um 44.000. Demgegenüber nahm die Anzahl derjenigen Personen, die fortgezogen sind zu. Und zwar um 46.000 Menschen. Bei wem sind weniger Zuzüge zu verfolgen? In erster Linie sind Menschen mit kroatischer und polnischer Staatsangehörigkeit weniger nach Deutschland gekommen.

Die Statistiker sprechen beim Anstieg der Zahlen für jene, die fortziehen, von einem Europa-Wahl-Effekt. In Zusammenhang mit der Europawahl hatten 2019 verschiedene Meldebehörden in einigen Fällen Menschen nachträglich abgemeldet, die schon fortgezogen waren, aber noch einige Zeit in Deutschland als EU-Staatsangehörige gemeldet galten. Dies wurde dann vorgenommen, wenn man merkte, dass zur Wahl Berechtigte nicht mehr dort wohnten, wo sie laut Registrierung eigentlich wohnen sollten.

Wenig änderten sich Zahlen der Fortzüge. -8.000 Menschen zogen weniger weg, das ergibt eine Zahl von 325.000 Personen. Bei den Zuzügen kamen 6.000 Menschen mehr ins Land. So ergibt sich eine Gesamtzahl von 597.000 Personen. Die Zahlen beziehen sich auf Menschen aus Nicht-EU-Staaten, verglichen jeweils mit den Zahlen zum vorangegangenen Jahr.

Auch wenn die Nettozuwanderung von EU-Bürgern zurückgegangen ist, sind es europäische Staatsangehörige, die mit positivem Saldo weiter mit der höchsten Zahl (214.000 Menschen) zur Nettozuwanderung nichtdeutscher Personen beitragen. Danach kommen Staatsangehörige Asiens: in Zahlen 116.000 und Afrikas, in Zahlen 31.000.

Der Saldo syrischer sowie indischer Staatsangehöriger lag in Zahlen mit +31.000 und +22.000 bei den asiatischen Ländern am höchsten. Immer weiter angestiegen ist die Anzahl derer, die aus Indien im vergangenen Jahrzehnt eingewandert sind. Hier ist ein Anstieg von 13.000 Personen im Jahr 2010 auf etwa 39.000 Personen für das Jahr 2019 zu verzeichnen.

Seit 2018 gab es bei den Deutschen kaum eine Veränderung. In Zahlen zogen 58.000 deutsche Staatsbürger mehr ins Ausland als hierher kamen. Deutsche gingen vor allem in die Vereinigten Staaten, Österreich und die Schweiz.
Dabei war das Niveau für die USA am niedrigsten seit 1991. Früher galten die Vereinigten Staaten als beliebtestes Ziel. Seit 2018 ist dies Österreich.

Redaktion poppress.de, A & Omega