Mit dem Blick auf die mittleren Jahrgänge hat sich der Soziologe Heinz Bude für das Überdenken bezüglich der Reihenfolge bei den Impfungen ausgesprochen.

Heinz Bude sagte dem „Spiegel“ gegenüber, dass die Gesellschaft die „Sandwich-Generation“ von 30 bis 50 Jahre alten Menschen, welche sich im Homeoffice befinden, zu Hause Homeschooling betreiben und möglicherweise zusätzlich einen pflegebedürftigen Angehörigen versorgen würden, belohnen sollte und gleichzeitig die Frage gestellt, weshalb nicht durch eine vorgezogene Impfung, welche als eine überraschende und schöne Botschaft die Solidarität stärken würde. Eine weitere Frage seinerseits lautet, weshalb man nicht denjenigen Menschen einmal etwas geben sollte, welche seit Monaten eine Hauptlast von der Krise tragen und sich dabei gut schlagen würden.

Der Soziologe sieht, im Hinblick in Bezug der ungleichen Verteilung des momentan vorhandenen Impfstoffes auf der ganzen Welt, kein Solidaritätsproblem und sagt, dass es sich dabei nicht um ein Spiel vom globalen Norden gegen den globalen Süden handeln würde. Um so rasch als möglich die schwer betroffenen Europäer und US-Amerikaner zu impfen, sei es sinnvoll, so viel Impfstoff wie möglich zu produzieren. Solidarität bedeute, sich im Wechsel unter die Arme zu greifen und nicht zuerst an andere zu denken, erklärte Heinz Bude und wird noch konkreter mit der Aussage, dass ein in Magdeburg hergestellter Impfstoff auch den Menschen in Hessen und ganz Deutschland zugutekommen müsse. Dass dieser zuerst woanders hinkomme, könne so niemandem vermittelt werden, so der Soziologe.

Heinz Bude gehört, zusammen mit der Virologin Melanie Brinkmann sowie dem Ökonomen Clemens Fuest, in Deutschland zu den bekanntesten Vorkämpfern der No-Covid-19-Initiative.
Der Soziologe Heinz Bude ist im Jahr 1954 geboren worden und hat an der Universität Kassel einen Lehrstuhl für Makrosoziologie inne.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile