DFB übernimmt das Konzept der DFL für die Nationalmannschaft und plant ab September Spiele ohne Zuschauerbeteiligung.

Der DFB ist auf eine baldige Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Nationalmannschaft finanziell angewiesen. Deshalb erarbeiten wir derzeit Modelle, mit denen wir den internationalen Wettbewerb ab September neu starten können, betont Friedrich Curtius, Generalsekretär des DFB im „Handelsblatt“. Die Einnahmen aus Rechteverwertung und Werbung im Umfeld der Nationalmannschaft sind die grundlegenden des Verbandes und ohne diese Einnahmen droht eine wirtschaftliche Schieflage. Die Nationalmannschaft und die beiden ersten Ligen sind Hauptfaktor des DFB-Konzeptes und die Aktivposten, die tatsächlich Gewinne einbringen. Die dritten Ligen und die Bundesliga der Frauen sind Zuschussgeschäfte. Der Generalsekretär verwies auf aktuell laufende Initiativen zur Reform der dritten Ligen. Auf dem Außerordentlichen Bundestag, der am morgigen Montag beginnt, ist die Etablierung einer Task Force beabsichtigt, welche entsprechende Konzepte erarbeiten soll. Hierfür plant der DFB auch die Einbindung von Beratern aus Wirtschaft und Medien. Das Ziel muss es sein, auch für die Vereine der dritten Liga eine Struktur zu entwickeln, die ein Überleben sichert und Stabilität in den Profispielbetrieb auf dieser Ebene bringt. Die Auflage einer Einheitsliga für das gesamte Bundesgebiet war ein notwendiger Schritt. Die aktuellen Einnahmen der Dritten Liga durch Fernsehgelder und Sponsoring funktioniert nur auf der Basis dieses Modells. Eine Rückkehr zu regionalen Ligen ist keine Option, mahnt der DFB-Generalsekretär im „Handelsblatt“. Die Einnahmen von insgesamt 25 Millionen Euro sind unseres Erachtens nach ausbaufähig.
Bezüglich der Strategie des DFB in Corona-Zeiten verteidigte Curtius die Fortführung des Spielbetriebs mit allen erdenklichen Mitteln. Wenn wir die Saison 2019/2020 einigermaßen regulär zu Ende bringen, bedeutet dies auch eine Entlastung von einem erheblichen finanziellen Risiko. Bei einem Abbruch würden uns Regressforderungen in Millionenhöhe bevorstehen, die zu einer existenziellen Gefährdung werden könnten. Fußball benötigt die spielerische Dimension und eine sportliche Entscheidung über Meisterschaft, Abstieg und internationale Qualifikationen.
Der DFB-Generalsekretär blickt allerdings auch über den Profispielbetrieb hinaus und betont die Verantwortung des Verbandes für den Amateurfußball. Mit der Aufnahme des Spielbetriebs in der ersten und zweiten Bundesliga, muss unser Interesse jetzt ebenfalls auf die Reaktivierung dieser Sektoren gerichtet sein. Fußball, die Vereine, die Jugendarbeit sind wichtige Faktoren in unserer Gesellschaft und wir benötigen den Zusammenhalt in der Krise dringender denn je, ist sich Curtius sicher.

Redaktion poppress.de, NeoMatrix