Die gesetzlichen Krankenkassen finden die Preise für Tests überhöht. Der Versuch, diese zu drücken, scheiterte.

Die gesetzlichen Krankenkassen halten Test auf Corona für weit überhöht. In der Ausgabe vom Montag schreibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass Ausgang der letzten Woche nach einem Schiedsverfahren entschieden worden sei, dass die gesetzlichen Kassen nach jeder Routine-Untersuchung einen fixen Betrag zu bezahlen hätten. Demnach seien pro Patient in der Klinik für jeden Test auf Corona 52,50 Euro fällig. Nach Recherche diverser Kassen steht für diese fest, dass sogar bei 15 Euro pro Patient noch große Gewinnmargen zu erzielen sind. Und zwar, weil die Kapazitäten in den Laboren weiter ausgebaut werden.

Florian Lanz äußerte sich als Sprecher des Kassen-Spitzenverbandes gegenüber dem Redaktionsnetzwerk. Er rechnete vor, dass der bisher feststehende Preis zu erheblichen Mehrausgaben für die Krankenkassen führe. Lanz kalkuliert mit fast einer Milliarde Euro, welche durch die gesetzlichen Krankenkassen durch die Corona-Tests gestemmt werden müssten.
Der festgelegte Preis für einen Corona-Test von 52,50 Euro wurde durch eine rechtliche Verordnung festgelegt. Dahinter steht Gesundheitsminister Jens Spahn von der CDU. Diese Verordnung sei in Absprache mit den Gesundheitsämtern festgelegt worden.

Allerdings sieht es für Corona-Tests, die in Krankenhäusern oder ambulant durchgeführt werden, anders aus. Hier sollten Preise getrennt ausgehandelt werden. Die Verhandlung ist jedoch aufgrund vollkommen konträrer Auffassungen gescheitert.

So kam es zu einem Verfahren vor dem Schiedsgericht. Florian Lanz betonte dazu, es sei genau das eingetreten, was er befürchtet habe: Durch die rechtliche Verordnung von 52,50 Euro pro Test sei ein unglaublich überhöhter Preis festgelegt worden. Und zwar für unzählige Millionen von Tests auf Corona, die in Krankenhäusern durchgeführt würden.

Seine Kritik umfasst verschiedene Punkte. So profitierten vor allem private Labore von diesem massiv überhöhten Preis. Dafür solle nun die solidarische Gemeinschaft gesetzlicher Versicherer geradestehen, die ohnehin von Hause aus eine Aufgabe des Staates zu finanzieren hätten, durch all die vielen Tests.

Die Krankenkassen sind sich sicher, dass Tests auf Corona in den letzten Monaten zunehmend automatisiert worden sind. Dies müsse zu einem starken Rückgang der Kosten geführt haben. Ihre Forderung geht dahin, mehrere Corona-Tests zusammen zu untersuchen. Man nennt das „poolen“. Einzeltests gäbe es dann nur, wenn ein Test positiv sei. Das führe zu zehn Euro pro Corona-Test im Schnitt.

Redaktion poppress.de, A & Omega