Der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat vor einer zunehmenden Wissenschaftsfeindlichkeit gewarnt.

In einem Podcast des „Spiegel“ sagte Karl Lauterbach, dass dieses Thema an Bedeutung gewinnen werde und er sich ganz sicher sei, dass die Strategie, durch Drohungen Wissenschaftler aus dem politischen Diskurs herauszudrängen, Schule machen werde.

Karl Lauterbach hat berichtet, dass er Morddrohungen erhält. Der SPD-Politiker sieht unter denjenigen, welche die Wissenschaftler in der Covid-19-Krise anfeinden, nebst Menschen, die überfordert sind und Besserwissern auch solche, welche die Politik quasi destabilisieren wollten. Dies seien Demokratiefeinde sowie teilweise auch rechte gewaltbereite Gruppen, kleine jedoch sehr gefährlich und für die Corona lediglich das Vehikel. Wenn man so wolle, seien das richtige „Staatsfeinde.“

Mit Blick auf die gespannte Lage werde der anstehende Wahlkampf gefährlich, sagte der Politiker der SPD. Einerseits würde es diejenigen geben, welchen klar werde, dass sie die Verlierer der Covid-19-Krise gewesen sind, zum Beispiel die vielen Menschen, welche krank geworden seien, die Krankheit jedoch nie groß weggegangen sei. Andererseits würde es jedoch auch Gewinner der Covid-19-Krise geben, was gegeneinander stehen und damit eine gefährliche Mischung mit sich bringen werde, wenn neue Wellen kommen würden, erklärte Karl Lauterbach und führte weite aus, dass dann der Wahlkampf tatsächlich riskant sei, weil dann effektiv populistische Stimmen von diesem, er würde es Rückfall nenne, versuchen könnten zu profitieren.

Die Debatte gerade erlebt die Virologin Melanie Brinkmann ebenfalls als sehr schwierig, sieht es aber trotz der Anfeindungen weiterhin als ihre Aufgabe, die Fakten zu nennen. Dass die Nerven blank liegen würden und viele Menschen einfach die Lust verloren hätten, könne sie nachvollziehen, jedoch sei das Problem, dass die Fakten nicht ignoriert werden könnten und diese nun einmal auf den Tisch seien, so Melanie Brinkmann. Weiter sagte die Virologin, dass man es mit einem Virus zu tun habe, welches sehr tödlich sei. Für die Pandemie könne sie nichts und sie könne lediglich versuchen, mit ihrer Aufklärung und Kommunikation dabei zu helfen, dass man besser durch die Corona-Krise kommen könne, so Melanie Brinkmann.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile