Virologin Melanie Brinkmann rechnet bei zunehmender Knappheit von Tests mit einer abnehmender Sichtbarkeit von den Infektionszahlen.

Die Vizevorsitzende des Expertenrats von der Bundesregierung Melanie Brinkmann sagte gegenüber der RTL/n-tv-Redaktion, sie würde erwarten, dass die Zahlen in den folgenden Tagen und Wochen weiterhin steigen würden und irgendwann nicht mehr genügend Kapazitäten zum Testen vorhanden wären. Ohne, dass dies wirklich gesehen werde, würden die Zahlen weiterhin steigen, so Melanie Brinkmann.

Eigentlich seien die Zahlen in Wirklichkeit, welche täglich gesehen würden, bereits viel höher und das sei ein Problem. Die Vizevorsitzende des Expertenrats der Bundesregierung glaubt, dass man zu einem Punkt kommen werde, an dem gesagt würde, wer Symptome aufweise, könne sich relativ oder höchstwahrscheinlich sicher sein, sich mit Omikron infiziert zu haben. Dann sei die beste Möglichkeit, zu Hause zu bleiben, sich bestmöglich zu isolieren und niemanden anzustecken. Dies sollte wirklich gemacht werden, auch wenn bereits leichte Kopfschmerzen als Anzeichen vorhanden sind, so Melanie Brinkmann.

Obschon die Virologin nicht hofft, dass es notwendig ist, schließt sie einen erneuten Lockdown nicht aus. Viele Menschen würden gleichzeitig infiziert und das sei das Problem. Aus diesem Grund müsse sich, was auch eindeutig aus der Stellungnahme des Expertenrates hervorgeht, darauf vorbereitet werden, dass zahlreiche Menschen zum gleichen Zeitpunkt am Arbeitsplatz ausfallen können. Dies nicht unbedingt durch schwere Symptome und einem damit verbundenen Aufenthalt im Krankenhaus, sondern dass sie, zum Beispiel wegen Fieber, zu Hause bleiben würden und deshalb dem Arbeitsplatz fernbleiben müssen. Dieses Problem, auf welches sich man gut vorbereiten müsse, bereite ihre genauso große Sorgen wie die Aufrechterhaltung von der medizinischen Versorgung in der Welle von Omikron.

Was bislang auch bereits gesehen worden sei, dass in kritischen Bereichen, zum Beispiel in Krankenhäusern, viele Menschen, nicht unbedingt schwer, jeoch trotzdem so, dass sie der Arbeit fernbleiben müssen, erkranken würde. Dem könne entgegengewirkt werden, wenn sich konsequent an die Maßnahmen der Politik in Bezug auf das Tragen von Masken sowie auf 2G-Plus gehalten werde.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile