Der Bundesverteidigungsminister teilte mit, dass die geplante Brigade der Bundeswehr bis 2025 in Litauen fest etabliert sein wird.

Am Mittwochmorgen (11. Oktober 2023) teilte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Presse nach der Bundestagssitzung des Verteidigungsausschusses mit, dass die neue feste Bundeswehrbrigade in Litauen bis 2025 stehen wird. Die Stationierung in dieser Truppenstärke – die Brigade soll eine Mannschaftsstärke bis zu 3.500 Soldatinnen und Soldaten erreichen – bezeichnete der Minister als „sichtbarstes Leuchtturmprojekt der gegenwärtigen Zeitenwende“. Bis Ende 2023 soll nach Aussagen von Pistorius die Roadmap für dieses Projekt stehen. Gegenwärtig legen das Ministerium und die militärische Führung gemeinsam die Rahmenbedingungen und erforderlichen Fähigkeiten fest. Bei der neuen Brigade wird es sich um eine schwere Heereskampfbrigade handeln. Dabei verlegt die Bundeswehr nicht aus Deutschland eine bestehende Brigade ohne Änderungen nach Litauen, sondern stellt sie neu aus bestehenden Elementen zusammen. Diese werden anschließend in Litauen zusammengeführt. Ende 2023 wird nach dem Abschluss der Planungsphase absehbar sein, welche deutschen Standorte welche Truppenteile in die Brigade entsenden werden. Der Minister betonte, dass die deutsche Brigade in Litauen fest in die Division 2025 integriert sein wird, welche Deutschland für die Nato angemeldet hat. Diese wird eine fünfstellige Mannschaftsstärke (bis 30.000) erreichen.

Der SPD-Politiker verwies in diesem Kontext auf die Bedeutung der Infrastrukturplanung. Diese habe in den Konsultationen mit Litauen die entscheidende Rolle gespielt. Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr benötigen Wohnungen, Schulen und Kindergartenplätze. Mitreisende Angehörige benötigen häufig einen Arbeitsplatz im baltischen Staat, wenn die deutsche Brigade dort dauerhaft stationiert werden soll. Mit diesen Voraussetzungen sei die Attraktivität für die Soldatinnen und Soldaten ebenso wie für ihre Angehörigen gewährleistet. Den weiteren Zeitplan umriss der Verteidigungsminister ebenfalls genauer. So will die Bundeswehr ab dem zweiten Quartal 2024 in Litauen ein sogenanntes Vorkommando stationieren, dem spätestens im vierten Quartal ein Aufstellungsstab folgen wird. Daran anschließend erfolgt ab Ende 2024 bis Anfang 2025 die schrittweise Verlegung der Bundeswehrbrigade nach Litauen. Wie schnell sich diese Verlegung abschließen lässt, hänge von der Fertigstellung der nötigen Infrastrukturen ab, so der Minister. Die Verlegung werde quasi synchron zum Aufbau der Strukturen erfolgen.

Bis Ende 2024 dürfte nach den Planungen des Ministeriums eine niedrige dreistellige Zahl an Soldatinnen und Soldaten in Litauen operieren. Im Jahr 2025 wird die Brigade zwar formell in Dienst gestellt, jedoch muss sie dabei noch nicht ihre volle Mannschaftsstärke erreichen. Diesbezügliche Erwartungen dämpfte der Verteidigungsminister in der Pressekonferenz. Ab Anfang 2025 dürften wohl noch nicht 3.500 Soldatinnen und Soldaten inklusive voller Ausrüstung in Litauen stationiert sein. Die Brigade werde dann formal am Ort aufgestellt sein, so der Politiker. Es wird eine Kommandostruktur geben, während die Mannschaftsstärke parallel zur Infrastruktur anwächst.

Redaktion poppress.de, A-055824