Die Fußballbundesliga wird voraussichtlich ab Anfang 2021 den Einstieg von internationalen Finanzinvestoren mit fester Planung angehen.

Die Betreibergesellschaft DFL (Deutsche Fußball Liga) wird schon im ersten Quartal 2021 – voraussichtlich ab Februar – einen Prozess der Angebotsprüfung von Private-Equity-Firmen einleiten. Das berichtet jetzt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die ihre Informationen aus Insiderkreisen bezieht. So werde am Montag (07.12.2020) die DFL ihre Mitgliederversammlung darüber informieren.

Gegenwärtiger Diskussionsgegenstand ist demnach der Anteil einer Tochtergesellschaft, die noch zu gründen ist und dann die Auslandsrechte der Liga vermarkten soll. In der Mitgliederversammlung ist zu diesem Punkt keine Abstimmung geplant. Es werden nur Gespräche zum Teileinstieg von Private-Equity-Häusern geführt. Diese Branchenvertreter hatten sich in der Vergangenheit schon mehrfach ins Sportgeschäft eingeschaltet. Eine Investmentbank berät die DFL zu ihrem Vorhaben. Sie schlägt einen Zeitplan vor, nach welchem das Prüfverfahren spätestens Ende März 2021 abgeschlossen sein soll, wie die FAZ erfahren hat. Das DFL-Präsidium wird wohl anschließend das Ergebnis mit der Mitgliederversammlung erörtern. Dieser gehören 36 Profiklubs der 1. und 2. Liga an. Dem Plan müsste die Mitgliederversammlung dann zustimmen.

Nach den der FAZ vorliegenden Informationen hat sich offenbar ein gesellschaftsrechtliches Detail gegenüber früheren Überlegungen geändert. Ursprünglich hatte wohl zur Debatte gestanden, dass die Finanzinvestoren an der bestehenden DFL-Tochter „Bundesliga International“ einen Minderheitsanteil erwerben. Diese vermarktet jetzt schon die Auslandsrechte der beiden deutschen Fußballligen. Von dieser Idee hat sich die DFL offenbar verabschiedet, sie möchte lieber eine neue Gesellschaft gründen. Die Investoren sollen an dieser einen Minderheitsanteil zwischen 10 und 25 % erlangen. Die Aufgabe dieser Gesellschaft soll es sein, digitale Inhalte über eine internationale Plattform zu vermarkten, wobei es nur um die Auslandsrechte gehen soll. Unklar ist laut FAZ, wie die neue Gesellschaft neben den schon bestehenden Vermarktungsplattformen der Bundesliga existieren soll. Zu diesem Punkt lehnte die DFL der Zeitung zufolge bislang jeden Kommentar ab.

Redaktion poppress.de, A-055824