Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) präsentiert erstmals ein ‚Schwarzbuch der Denkmalpflege‘, das exemplarisch aufzeigt, wie bedroht das bauliche Kulturerbe in Deutschland ist.
Mit der Veröffentlichung des ersten ‚Schwarzbuchs der Denkmalpflege‘ will die DSD die Diskussion um den Erhalt von Denkmälern in Deutschland wiederbeleben und Missstände sichtbar machen. In den vergangenen Jahren seien laut Stiftung nicht nur Gesetze zum Denkmalschutz zunehmend gelockert worden, sondern auch politische Rahmenbedingungen geschaffen worden, die historisch wertvolle Bauwerke stärker gefährden. Die DSD beklagt, dass für viele Denkmäler das öffentliche Bewusstsein fehlt und ihren Verlust kaum jemand wahrnimmt. Da es keine zentrale Statistik über bedrohte oder verlorene Denkmäler gibt, trägt das Schwarzbuch exemplarische Fälle zusammen – etwa die Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen, Teile der Berliner Mauer und die Theodor-Heuss-Brücke in Düsseldorf. Trotz der unvollständigen Aufzählung soll das Buch typische Gefährdungen aufzeigen, verlorene oder riskierte Baukultur sichtbar machen und so die Dringlichkeit des Themas unterstreichen.
Das erste ‚Schwarzbuch der Denkmalpflege‘ der DSD fasst zahlreiche Beispiele dokumentierter Gefährdungen und Verluste von Kulturdenkmälern aus den letzten zwei Jahren zusammen, um Bewusstsein für die Problematik zu schaffen. Neuere Recherchen zeigen, dass nicht nur wirtschaftlicher Druck und Stadtentwicklung, sondern auch energetische Sanierungen und der Klimawandel Risiken für Denkmäler verschärfen – diese Themen werden derzeit intensiv in der deutschen Presse diskutiert. Hinzu kommt, dass die Debatte um Umbaukosten, CO₂-Einsparungen durch Abriss vs. Sanierung sowie unklare Gesetzeslagen den Erhalt historischer Bausubstanz erschweren. Aktuelle Initiativen, wie z. B. neue Förderprogramme für energetische Denkmalpflege und öffentliche Diskurse auf Fachtagungen, verdeutlichen, dass dem Schutz des Kulturerbes neue Bedeutung zukommen muss. Immer mehr Expert:innen fordern deshalb umfassende Erhebungen und stärkeren Schutz, damit Denkmalschutz auch in Zeiten von Transformation und Energiewende nicht weiter ins Hintertreffen gerät.
- Die Süddeutsche Zeitung berichtet ausführlich über die Herausforderung, Denkmäler energetisch zu sanieren, ohne deren originale Substanz zu beeinträchtigen – ein Spagat, der aufgrund gesetzlicher Änderungen und neuen Fördergeldern für Denkmalbesitzer:innen zunehmend in den Fokus rückt, mit Folgen sowohl für Klimaschutz als auch für das Kulturerbe (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
- Auf FAZ.net analysiert ein langer Artikel die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Erhalt denkmalgeschützter Gebäude und thematisiert die immer häufigeren Interessenskonflikte zwischen Investoren, Kommunen und dem Denkmalschutz, insbesondere im Hinblick auf steigende Baukosten und Flächenbedarf (Quelle: FAZ).
- Zeit Online fasst jüngste Debatten zusammen, in denen Experten warnen, dass bei der Transformation deutscher Innenstädte häufig Denkmäler drohen, zugunsten neuer Nutzungen oder aus Kostengründen aufgegeben zu werden, und beleuchtet, wie Initiativen Schutz und Neunutzung besser verbinden wollen (Quelle: Die Zeit).
Redaktion poppress.de, gkleber
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