Norbert Röttgen, CDU-Außenpolitikexperte, bewertet den anstehenden USA-Besuch von Friedrich Merz gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und weiteren europäischen Politikern positiv.

„Die gemeinsame Reise symbolisiert die Unterstützung Europas für die Ukraine und ihren Präsidenten“, erklärte Röttgen der „Rheinischen Post“ am Montag. Seiner Ansicht nach legen europäische Spitzenpolitiker zu Recht großen Wert auf das Treffen zwischen Trump und Selenskyj. „Ein zentrales Ziel dieses Besuchs ist es, Donald Trump unmissverständlich deutlich zu machen, dass Selenskyj und die Ukraine auf den Schulterschluss mit Europa zählen können und nicht isoliert dastehen“, so Röttgen weiter.

Friedrich Merz‘ geplante USA-Reise mit Selenskyj und weiteren europäischen Vertretern wird ausdrücklich als Signal europäischer Einigkeit gegenüber den USA gewertet, insbesondere im Kontext der Rolle Trumps, der zuletzt Zweifel an der Unterstützung der Ukraine aufgeworfen hatte. Die symbolische Wirkung solcher Besuche ist nicht zu unterschätzen: Sie sollen vermitteln, dass Europa auch weiterhin geschlossen an der Seite der Ukraine steht und so politischen Druck auf die Vereinigten Staaten aufbauen. Hintergrund dieses Treffens ist die Sorge, dass ein Kurswechsel in Washington die Hilfen für die Ukraine beeinträchtigen könnte; laut aktuellen Medienberichten befürwortet die Bundesregierung zudem eine stärkere Koordination europäischer Interessen mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahlen 2024.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

  • Auf Spiegel Online wird ausführlich das diplomatische Vorgehen Deutschlands zusammen mit anderen EU-Staaten bei der Unterstützung der Ukraine beleuchtet und betont, wie koordinierte Staatsbesuche den transatlantischen Zusammenhalt stärken sollen. Der Artikel hebt hervor, dass sich Kanzler Scholz gemeinsam mit seinen europäischen Partnern einig zeigt, während gleichzeitig der innenpolitische Druck in den USA wächst, die Ukraine-Hilfen zu überdenken (Quelle: Spiegel).
  • Die Süddeutsche Zeitung analysiert die symbolpolitische Bedeutung von Treffen hoher EU-Vertreter mit Selenskyj vor dem Hintergrund der anstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA und verweist darauf, dass Europa gezielt diplomatische Zeichen setzt, um einen möglichen Politikwechsel in Washington abzufedern. Diskutiert werden auch die Risiken einer möglichen Isolation der Ukraine und der Versuch, US-Präsident Trump in die Verantwortung zu nehmen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
  • Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beleuchtet den Hintergrund, warum gerade jetzt Staatsbesuche nach Washington stattfinden. Der ausführliche Bericht legt dar, wie engmaschig der transatlantische Dialog geführt wird und wie Deutschland und Frankreich in Abstimmung mit anderen Partnern vorgehen, um der Ukraine eine stabile Unterstützungsbasis zu sichern (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung).

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