Sicherheitsexpertin Stefanie Babst übt scharfe Kritik am Verhalten des Nato-Generalsekretärs Mark Rutte im Kontext des Ukraine-Konflikts.
Stefanie Babst, ehemals Strategin bei der Nato, äußerte im Deutschlandfunk, dass Mark Rutte derzeit die Haltung der US-Regierung, insbesondere die Ansichten von Donald Trump, nahezu unverändert vertrete. Sie bezeichnete Ruttes Vorgehen als „merkwürdig“ und sprach von zahlreichen verbalen Zugeständnissen gegenüber Trump, die aus ihrer Sicht wenig zweckdienlich seien. Babst unterstrich, dass der Generalsekretär die Interessen aller 32 Nato-Mitgliedsstaaten beherzigen und sich öffentlich nur äußern sollte, wenn ein klarer Konsens innerhalb des Bündnisses bestehe. Besonders problematisch sieht sie Ruttes Bestrebung, zwischen „de facto“ und „de jure“ Gebietsverlusten der Ukraine zu differenzieren. Stattdessen spricht sich Babst für ein entschlossenes Festhalten an der territorialen Integrität der Ukraine – sowohl in Worten als auch in der Nato-Praxis – aus.
Die Debatte über Ruttes Kurs fällt in eine Phase wachsender Unsicherheiten über den künftigen Kurs der Nato, vor allem angesichts der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen und Donald Trumps Einfluss auf die Bündnispolitik. Unter Experten herrscht Sorge, dass eine Annäherung an US-Positionen, wie sie Babst bei Rutte kritisiert, das Bündnis spalten und zu weniger entschlossenem Handeln gegenüber Russland oder beim Schutz europäischer Interessen führen könnte. In aktuellen Medienberichten wird zudem diskutiert, dass Ruttes Äußerungen zu möglichen Gebietsabtrennungen das Vertrauen der Ukraine sowie der osteuropäischen Mitgliedsstaaten in das Bündnis erschüttern könnten.
- Im Spiegel wird ausführlich analysiert, wie die zukünftigen US-Präsidentschaftswahlen Unsicherheit in die Nato bringen und wie Politiker wie Mark Rutte darauf reagieren; der Konflikt zwischen europäischer Eigenständigkeit und amerikanischem Einfluss im Bündnis wird anhand zahlreicher Expertengespräche beleuchtet (Quelle: Der Spiegel).
- Die Zeit diskutiert, wie sich Nato und EU bezüglich der Ukraine-Strategie positionieren, und erörtert, inwieweit politische Figuren wie Rutte und Babst Einfluss auf die Formulierung einer einheitlichen Linie ausüben; es wird betont, dass interne Differenzen und die Angst vor einer möglichen Rückkehr Trumps ein Grund für diplomatische Vorsicht sind (Quelle: Die Zeit).
- In der Süddeutschen Zeitung wird thematisiert, wie die aktuellen geopolitischen Herausforderungen der Nato und der Ukraine-Krieg die Debatte um das Selbstverständnis des Bündnisses befeuern; es wird ausführlich geschildert, welche Spannungen zwischen den Mitgliedsstaaten durch verschiedene Meinungen zum Umgang mit Trump entstehen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Redaktion poppress.de, gkleber
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