Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hebt die Rolle von Bundeskanzler Friedrich Merz hervor, der bei einem Treffen in Washington offenlegte, dass Donald Trump kaum Interesse an einer friedlichen Lösung im Ukraine-Konflikt zeigt.

Roderich Kiesewetter betonte in einem Interview mit dem Fernsehsender ‚Welt‘, dass Bundeskanzler Merz beim Gespräch in Washington das zentrale Anliegen eines Waffenstillstands vor etwaigen Verhandlungen unterstrichen habe. Laut Kiesewetter zeigte Trump darauf keinerlei Reaktion, was erkennen ließ, dass der ehemalige US-Präsident keinen Fokus auf Friedensbemühungen habe und stattdessen die Ukraine zum Kauf amerikanischer Rüstungsgüter im Wert von 100 Milliarden Euro drängen wolle, um Sicherheitsgarantien zu erhalten. Kiesewetter fordert deshalb verstärkte Maßnahmen gegen Russland, darunter die militärische Unterstützung der Ukraine, die Freigabe eingefrorener russischer Vermögenswerte sowie den Kampf gegen die ‚Schattenflotte‘ in der Ostsee, um Russlands illegale Ölgewinne einzudämmen. Zudem solle Deutschland die Ukraine so stärken, dass sie aus einer Position der Stärke verhandeln könne, ohne frühzeitig über Truppenentsendungen zu spekulieren. Laut Kiesewetter hat auch Putin aktuell keine Veranlassung zu verhandeln, da Europa uneins in der Frage der Sicherheitsgarantien sei und der russische Präsident weiter militärisch agieren könne, um seine Position zu verbessern.

Kiesewetter kritisiert, dass Trump bei einem Treffen in Washington keinerlei Bereitschaft zur Förderung eines Waffenstillstands im Ukraine-Krieg zeigte und stattdessen wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund stellte. Der CDU-Politiker fordert Deutschland und Europa auf, ihre Unterstützung für die Ukraine zu verstärken, unter anderem durch militärische Hilfe, das Einfrieren russischer Finanzmittel und gezielte Aktionen gegen russische Öllieferungen via Schattenflotten. Nach jüngsten internationalen Berichten, darunter der ‚Spiegel‘, laufen gerade intensive Debatten über weitere westliche Militärhilfen, neue Sanktionspakete gegen Russland und die Blockade von geheimen Ölgeschäften, während die politischen Gespräche über einen möglichen Verhandlungsfrieden immer wieder von mangelnder Einigkeit auf westlicher Seite beeinflusst werden. Die Bundesregierung diskutiert zudem laut aktuellen Medien, eingefrorene russische Gelder für den Wiederaufbau der Ukraine zu nutzen und abgestimmte Schritte im EU-Rahmen gegen russische Tarnflotten zu unternehmen. Auch in den USA sorgt Trumps Haltung zur Ukraine bei Republikanern weiter für Zwist, da sektiererische und wirtschaftsnahe Gruppen in der Partei weiter auf größere militärische Zurückhaltung drängen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

  • Ein Artikel auf spiegel.de beschäftigt sich mit den internationalen Folgen der US-Politik unter Trump, wobei auf die wachsenden Unterschiede innerhalb der Republikaner in Bezug auf die Unterstützung für die Ukraine eingegangen wird. Diese Uneinigkeit spiegelt sich in der zögerlichen Freigabe weiterer Hilfspakete und macht deutlich, dass Trumps Haltung erheblichen Einfluss auf die westlichen Strategien gegenüber Russland ausübt. Zudem wird betont, dass Europa angesichts dieser Unsicherheit eigenständige Lösungen für die Ukraine finden müsse (Quelle: Der Spiegel).
  • Die süddeutsche.de berichtet ausführlich über die aktuellen militärischen Entwicklungen in der Ukraine und die Herausforderungen, denen sich das Land bei der Verteidigung gegen die russische Offensive gegenübersieht. Im Zentrum stehen neue Verteidigungslieferungen aus Europa und den USA, finanzielle Hilfen sowie geplante Sanktionen gegen russische Unternehmen und striktere Maßnahmen gegen den illegalen Ölhandel über die sogenannte Schattenflotte. Experten warnen vor Verzögerungen bei der Umsetzung und fordern mehr Geschlossenheit unter den westlichen Staaten (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
  • Laut faz.net fand eine intensive Diskussion zwischen Vertretern der EU, den USA und der Ukraine statt, in der konkrete Vorschläge zum Einsatz von eingefrorenen russischen Vermögenswerten für Wiederaufbauprojekte vorgestellt wurden. Die Debatte greift auch die offenen Fragen zu Sicherheitsgarantien auf und beleuchtet die Haltung Russlands, das weiterhin auf militärische Stärke und Geländegewinne setzt. Beobachter sehen darin einen Beleg für die Notwendigkeit, den Druck durch koordinierte Sanktionen weiter zu erhöhen (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung).

Redaktion poppress.de, kgause