Im Juni 2025 verharrte der bereinigte Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands saison- und kalenderbereinigt auf dem Niveau des Vormonats.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes blieb der preisbereinigte Auftragsbestand im deutschen Verarbeitenden Gewerbe im Juni 2025 im Vergleich zum Mai unverändert. Im Jahresvergleich ergab sich jedoch ein kalenderbereinigter Zuwachs um 5,1 Prozent. Im Detail entwickelten sich die einzelnen Industriezweige unterschiedlich: Der sonstige Fahrzeugbau (inklusive Flugzeuge, Schiffe, Züge und Militärfahrzeuge) verzeichnete ein Wachstum von 1,9 Prozent gegenüber Mai, während der Maschinenbau einen Rückgang um 0,8 Prozent und die Automobilindustrie einen Rückgang um 1,4 Prozent meldeten. Offene Aufträge aus dem Inland nahmen im Monatsvergleich um 0,6 Prozent ab, während sich die Auslandsaufträge um 0,4 Prozent verbesserten. Bei Vorleistungsgüterherstellern sank der Auftragsbestand um 0,3 Prozent; Hersteller von Investitionsgütern konnten ein Plus von 0,1 Prozent und Konsumgüterproduzenten einen Anstieg um 0,6 Prozent verzeichnen. Die Reichweite des gesamten Auftragsbestands erhöhte sich leicht auf 7,9 Monate. Während sie bei Investitionsgütern stabil bei 10,7 Monaten lag, blieb sie für Vorleistungs- und Konsumgüter bei 4,3 beziehungsweise 3,6 Monaten konstant.
Im Juni 2025 stagnierte der Auftragsbestand der deutschen Industrie erneut, was auf anhaltende Unsicherheiten und schwankende Auftragslagen in einzelnen Sektoren zurückgeführt wird. Mehrere Wirtschaftsexperten sehen die Unterschiede vor allem in der Nachfrageschwäche bei Binnenaufträgen sowie globalen Herausforderungen wie geopolitischen Unsicherheiten und Lieferkettenproblemen. Neueste Berichte von Branchenverbänden und Wirtschaftsportalen deuten darauf hin, dass insbesondere die schwache Entwicklung im Maschinenbau und in der Automobilindustrie Wachstum und Beschäftigung belasten könnte, während der sonstige Fahrzeugbau vereinzelt positive Impulse setzt. Darüber hinaus signalisieren aktuelle Marktdaten, dass die Auftragseingänge weiterhin stark von der volatilen globalen Konjunktur und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen abhängig sind.
- Die FAZ berichtet, dass die deutsche Industrie weiterhin unter der schwachen Binnennachfrage leidet, während globale Konjunkturrisiken die Auftragslage zusätzlich belasten. Experten warnen vor einer anhaltenden Zurückhaltung bei Investitionen und Neubestellungen, die insbesondere den Maschinenbau und die Automobilindustrie betreffen. Positiv hervorgehoben werden jedoch Exportchancen durch gestiegene Auslandsaufträge Quelle: FAZ.
- Laut der Süddeutschen Zeitung stagniert das Produktionswachstum im verarbeitenden Gewerbe, obwohl einzelne Sektoren wie der sonstige Fahrzeugbau gegen den Trend positive Zahlen aufweisen. Die Zeitung hebt hervor, dass geopolitische Unsicherheiten, hohe Energiepreise und strukturelle Veränderungen die Industriebetriebe weiterhin unter Druck setzen. Die Reichweite der Aufträge bleibt auf hohem Niveau, was auf verzögerte Auslieferungen und anhaltende Produktionsengpässe hindeutet Quelle: Süddeutsche Zeitung.
- Zeit Online analysiert, dass die Ordersituation der Industrie vor allem von Unsicherheit bei den Unternehmen, schwankender Konsumlaune und Problemen in den Lieferketten geprägt bleibt. Diese Faktoren führen dazu, dass viele Betriebe vorsichtig agieren und größere Investitionen aufschieben, wodurch die Auftragsbestände stagnieren oder nur leicht wachsen. Die Diskussion um staatliche Unterstützungsmaßnahmen und eine schnellere Digitalisierung der Industrie rückt vor diesem Hintergrund verstärkt in den Fokus Quelle: Zeit Online.
Redaktion poppress.de, gkleber
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