Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Bundesbürger den Aussichten auf eine friedliche Lösung im Ukraine-Krieg durch ein Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin skeptisch gegenüberstehen.
Laut einer Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF-Politbarometers bezweifeln 84 Prozent der Deutschen, dass Donald Trump bei einem Gipfeltreffen mit Wladimir Putin einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine vermitteln kann – nur 13 Prozent halten das für möglich. Das Misstrauen gilt dabei auch dem russischen Präsidenten: Lediglich 14 Prozent glauben, dass Putin ernsthaft an einer dauerhaften Waffenruhe interessiert ist, während 82 Prozent ihm dieses Engagement absprechen. 89 Prozent der Teilnehmer halten es zudem für essenziell, dass der ukrainische Präsident Selenskyj direkt an Gesprächen über ein mögliches Ende des Krieges beteiligt wird, um eine tragfähige Friedenslösung zu finden. Die Bevölkerung ist zudem gespalten in der Frage, ob die Ukraine Gebietsverluste akzeptieren sollte, um den Kriegszustand zu beenden: 42 Prozent würden Gebietsabtretungen befürworten, während 45 Prozent am Ziel der Rückeroberung festhalten.
Die Umfrage veranschaulicht das tiefe Misstrauen der Deutschen gegenüber einer proaktiven Rolle von Donald Trump und Wladimir Putin beim Ukraine-Krieg. Experten argumentieren, dass angesichts der aggressiven Rhetorik und Handlungen beider Politiker tatsächliche Fortschritte für einen dauerhaften Frieden als eher unwahrscheinlich gelten. Außerdem verdeutlicht die Umfrage, wie bedeutsam eine direkte Beteiligung der Ukraine an allen diplomatischen Schritten eingeschätzt wird. Internationale Medien berichten, dass das politische Klima aktuell wenig Spielraum für grundlegende Kompromisse zwischen Russland und der Ukraine lässt. Die Meinung der deutschen Bevölkerung zur Bereitschaft der Ukraine zu Gebietsabtretungen ist gespalten, was auch den internationalen Diskurs widerspiegelt. Seitdem in den USA wieder verstärkt über Trumps außenpolitische Strategie diskutiert wird, wächst in Europa die Sorge, wie ein Wandel im Weißen Haus den Kurs gegenüber Russland und der Ukraine beeinflussen könnte. In den letzten Tagen häufen sich Berichte, wonach die Waffenlieferungen an die Ukraine stagnierten und diplomatische Anstrengungen weitgehend ausbleiben.
- Laut der Süddeutschen Zeitung ist die internationale Unsicherheit im Ukraine-Krieg weiter hoch, insbesondere nachdem die Waffenlieferungen aus dem Westen zuletzt ins Stocken geraten sind. Selenskyj forderte ein stärkeres Engagement Europas und warnte vor einem möglichen Erstarken Russlands, sollte die Unterstützung weiter nachlassen. Die Diskussion über mögliche Verhandlungslösungen wird in Brüssel und Berlin intensiv geführt, wobei auch mögliche Kompromisse über die Gebietsfrage angesprochen werden. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
- Der Spiegel beschreibt, dass Putins Diplomatentreffen und Trumps jüngste Äußerungen zu einem möglichen neuen Anlauf für Friedensverhandlungen im Westen überwiegend mit Zurückhaltung aufgenommen werden. Wenig Vertrauen besteht darin, dass Russland tatsächlich an einem tragfähigen Kompromiss mit der Ukraine interessiert ist. Gleichzeitig gibt es Warnungen aus Kiew, dass zu frühe Konzessionen an Moskau als Schwäche interpretiert und langfristig westliche Sicherheitsinteressen untergraben könnten. (Quelle: Spiegel Online)
- Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dass die deutschen Parteien in der Frage, ob die Ukraine zu Landabtretungen bereit sein sollte, uneinig sind und die Bevölkerung diese Unsicherheit widerzuspiegeln scheint. Diskutiert wird unter anderem, wie realistisch Verhandlungen mit Russland angesichts der aktuellen Machtverhältnisse sind. Die Abwägung zwischen sofortiger Beendigung des Leids und dem Festhalten an den Prinzipien der territorialen Integrität bleibt auch innerhalb der EU ein Dauerthema. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Redaktion poppress.de, kgause
Kommentare