Die Vorsitzende der Linksfraktion, Heidi Reichinnek, hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) angesichts ihres Umgangs mit rechten Medien und kontroversen Aussagen zum Rücktritt aufgefordert.
Heidi Reichinnek erklärte gegenüber dem ‚Tagesspiegel‘, Klöckner solle ihr Amt räumen, falls es ihr wichtiger sei, rechtsextremen Positionen eine Bühne zu bieten, statt ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Hintergrund ist Klöckners Auftritt auf einer CDU-Feier in Koblenz, die im Innovationsforum eines Unternehmens stattfand, dessen Inhaber auch das rechte Online-Portal ‚Nius‘ unterstützt. Dort hatte Klöckner Parallelen zwischen ‚Nius‘ und der linken Zeitung ‚taz‘ gezogen. Für diese Gleichsetzung wurde sie von Reichinnek und anderen scharf kritisiert. Reichinnek warf Klöckner vor, durch das ‚Hufeisen‘-Narrativ rechte Desinformation zu verharmlosen und US-amerikanische Zustände zu normalisieren. Auch aus den Reihen von SPD und Grünen kam Widerspruch: SPD-Fraktionsvize Wiebke Esdar betonte, die taz gehöre als seriöses Medium zur pluralen Presselandschaft, ‚Nius‘ sei dagegen polarisierend und parteiisch. Die Grünen-Politikerin Irene Mihalic warf Klöckner vor, durch ihre Aussagen zur Verbreitung extremistischer Ideologien beizutragen. Aus der CDU erhielt Klöckner hingegen Rückendeckung von Pascal Reddig, der auf die Bedeutung einer großen Bandbreite an Presse- und Meinungsfreiheit verwies.
Julia Klöckners Vergleich des rechten Portals ‚Nius‘ mit der linken ‚taz‘ bei einer CDU-Veranstaltung in Koblenz sorgte für breite Kritik. Oppositionspolitikerinnen wie Heidi Reichinnek (Linke) werfen Klöckner vor, rechte Narrative zu verharmlosen und unabhängige Medien zu delegitimieren, während Vertreterinnen von SPD und Grünen die mediale Gleichsetzung als gefährlich einstufen. Unterstützt wird Klöckner hingegen von CDU-Kollegen, die Meinungsvielfalt und Pressefreiheit als grundlegend betonen.
Aktuelle Recherchen zeigen, dass der Umgang mit rechten Medien wie ‚Nius‘ weiterhin kontrovers diskutiert wird. Die SPD betont in verschiedenen Debatten die Wichtigkeit klarer Abgrenzung zu rechtspopulistischen Plattformen, um die Glaubwürdigkeit etablierter Medien und demokratischer Institutionen zu schützen. In den letzten Tagen berichteten zahlreiche Medien über zunehmende Einfluss- und Verharmlosungsversuche rechter Ideen in der politischen Debatte und die Gefahr, die von einer Normalisierung solcher Positionen ausgeht.
- FAZ.net analysiert im Beitrag ‚Der Streit um Julia Klöckners Auftritt: Der gefährliche Vergleich‘, wie Klöckners Aussagen Debatten um Pressefreiheit und politische Verantwortung verschärfen, das Vertrauen in demokratische Institutionen gefährden und einen Schritt zur Normalisierung rechter Mediennarrative darstellen (Quelle: FAZ.net).
- Die Süddeutsche Zeitung berichtet in ‚Kritik an CDU-Politikerin: Die Entgleisung von Julia Klöckner‘, dass Klöckner für ihre Relativierung von Unterschiede zwischen klassischen Medien und rechten Portalen parteiübergreifend kritisiert werde und Experten eine größere Wachsamkeit im Umgang mit Desinformation fordern (Quelle: Süddeutsche.de).
- Der Spiegel vertieft im Artikel ‚Linksfraktionschefin fordert Rücktritt von Klöckner‘ die Reaktionen aus der Politik, befragt Kommunikationswissenschaftler zum Einfluss politischer Meinungsäußerungen auf die Medienlandschaft und betont die Verantwortung parlamentarischer Amtsträger beim Umgang mit rechtsextremen Tendenzen (Quelle: Spiegel.de).
Redaktion poppress.de, kgause
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