Jens Spahn, Gesundheitsminister und CDU-Präsidiumsmitglied warb für eine möglichst verspätete Entscheidung in Bezug auf die Kanzlerkandidatur der Union

Spahn betonte, dass die Kür sechs Monate vor der Wahl genüge, um einen angemessenen Wahlkampf durchführen zu können, der auf den entsprechenden Kandidaten zugeschnitten ist. Man solle sich im März oder spätestens im April einigen. CDU und CSU würden gemeinsam entscheiden und dementsprechend habe ein Kanzlerkandidat der Union lediglich dann eine Chance, die Wahl zu gewinnen, wenn beide Parteien ihm seine Unterstützung zusicherten. Spahn selbst lehne einen CDU-Vorsitz ab. Er habe sich dazu entschieden, mit Armin Laschet als Kandidaten in enger Zusammenarbeit anzutreten. Spahn machte deutlich, wie wichtig der Zusammenhalt der Union sei. Dies sei vor allem nach dem Streit um das Verschieben des Parteitages noch einmal deutlich geworden, da er glaube, dass es innerhalb der Union weiterhin brodle und Konfliktpotential bestehe. Geschlossenheit innerhalb der CDU sei nicht selbstverständlich und sollte nicht als grundsätzlich gegeben wahrgenommen werden. Zwar habe die Corona-Krise momentan Priorität, weswegen interne Konflikte deutlich häufiger zurückgestellt würden, das bedeute aber nicht, dass diese Konflikte überhaupt nicht stattfänden. Sein zentraler Appell lautete nach wie vor, dass die Partei geeint bleibe. Es helfe niemandem, wenn ein Vorsitzender und im Nachhinein ein Kanzlerkandidat gewählt würde, der es aber aufgrund von Ungereimtheiten innerhalb der Partei nicht schaffen könne, die Wahl zu gewinnen. Dementsprechend solle man sich Zeit nehmen und zuallererst dafür sorgen, dass die Partei eine gemeinsame Linie fahre und an einem Strang ziehe. Am kommenden Montag plant die CDU-Führung die genauen Richtlinien zur Nachfolge der aktuellen Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer. Bisher ist das Ende der zweiten Januar-Woche als Tag der Abstimmung angesetzt. Bisherige Bewerber sind der ehemalige Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz, der Außenpolitiker Norbert Röttgen sowie der Ministerpräsident NRWs, Armin Laschet. Spahn trete zwar in Armin Laschets Team an, doch solle man auch hier bedenken, dass es sich um eine gemeinsame Partei handle und man die Konkurrenz nicht über das gemeinsame Ziel stellen solle. Auch wenn unterschiedliche Führungsansätze der einzelnen Kandidaten miteinander kollidieren könnten, solle dennoch an einem Strang gezogen werden und eine gemeinsame Führung gewählt werden, die von der gesamten Partei akzeptiert und unterstützt würde.

Redaktion poppress.de, Bekia