Hacker haben private und dienstliche Daten der Berliner Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) erbeutet.

Wie der ‚Spiegel‘ berichtet, wurden bei diesem gezielten Cyberangriff auf Felor Badenberg unter anderem Kalenderdaten mit vertraulichen Terminen sowie private Informationen entwendet. Die Täter nutzten dabei eine gefälschte E-Mail, die angeblich von einem hochrangigen Vertreter des Zentralrats der Juden stammte. Ein Klick auf einen Link führte zur Installation von Schadsoftware auf einem Computer der Senatsverwaltung. Laut den Ermittlungen stecken mutmaßlich die Hackergruppe ‚Charming Kitten‘, die dem iranischen Regime nahestehen soll, hinter dem Angriff. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte bereits zuvor vor deren Aktivitäten in Deutschland gewarnt. Die Justizverwaltung sowie Datenschutzbehörden und das LKA wurden sofort informiert. Senatorin Badenberg äußerte große Besorgnis angesichts des professionellen, möglicherweise staatlich unterstützten Angriffs.

Der Angriff auf Felor Badenberg zeigt erneut die Verwundbarkeit politischer Führungskräfte gegenüber staatlich gesteuerten Cyberattacken. Die Infektion erfolgte durch eine ausgefeilte Phishing-Mail – eine Methode, die in letzter Zeit immer häufiger weltweit gegen Politiker eingesetzt wird, insbesondere von Gruppen wie ‚Charming Kitten‘, die mit staatlichen Akteuren kooperieren. Während die Ermittlungen fortgesetzt werden, arbeiten Behörden auf Bundes- und Landesebene zusammen, um ähnliche Vorfälle künftig besser abzuwehren und sensiblere Sicherheitsvorkehrungen für exponierte Personen einzurichten. Aktuell steht ganz Deutschland vor der Herausforderung, seine digitalen Infrastrukturen und die digitale Resilienz politischer Institutionen weiter zu stärken, da sich die Taktiken staatlich unterstützter Hackergruppen stetig weiterentwickeln. Über die bisher veröffentlichten Informationen hinaus wurde bekannt, dass mehrere deutsche Regierungsstellen ihre Mitarbeiter aktuell nochmals zum Erkennen von Social-Engineering-Attacken sensibilisieren und offenbar auch andere politische Entscheidungsträger im Fokus möglicher Angriffe stehen. ‚Charming Kitten‘ ist international dafür bekannt, gezielt Personen mit politischer Bedeutung auszuspähen, um Informationsvorsprünge zu erzielen oder Druck auf Regierungen auszuüben.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

  • 1. Laut ‚taz.de‘ wurde nach Angaben aus dem Berliner Landeskriminalamt ein Krisenstab eingerichtet, um nach Cyberangriffen wie dem auf Badenberg künftig schneller und koordinierter zu reagieren. Weitere Schutzmaßnahmen und eine verschärfte Überwachung sensibler Kommunikationskanäle werden derzeit geprüft. Der Umfang der gestohlenen Daten ist noch Gegenstand der Ermittlungen (Quelle: taz).
  • 2. Die ‚Süddeutsche Zeitung‘ berichtet, dass sich die Bundesregierung zunehmend Sorgen um die digitale Angriffsfläche politischer Institutionen macht. Gleichzeitig fordern Experten eine Überarbeitung bislang genutzter IT-Sicherheitsstandards, da gezielte Angriffsmethoden wie Spear-Phishing immer raffinierter werden. Besonders im Vorfeld von Wahlen wird eine Verstärkung der Cybersicherheitsmaßnahmen empfohlen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
  • 3. Laut einem ausführlichen Artikel bei ‚Spiegel Online‘ besteht der Verdacht, dass gezielte Cyberattacken gegen einzelne politische Entscheidungsträger Teil einer großangelegten iranischen Spionagekampagne sind. Der Spiegel hebt hervor, dass solche Angriffe oft zur Informationsgewinnung dienen, aber auch dazu, betroffene Personen unter Druck zu setzen. Badenberg selbst sieht im Angriff einen Versuch, kritische Stimmen einzuschüchtern und warnt vor einer gefährlichen Eskalation digitaler Eingriffe in staatliches Handeln (Quelle: Spiegel).

Redaktion poppress.de, gkleber