Die Bundestagsfraktion der Union verlangt bei den kommenden Haushaltsverhandlungen signifikante Aufstockungen für den Verkehrsbereich.
Laut Stephan Stracke, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion, wird trotz eines Sondervermögens die finanzielle Ausstattung aller Verkehrssektoren nicht ausreichen. Investitionen in Neu- oder Ausbauprojekte seien unter den aktuellen Bedingungen kaum realisierbar, was aus Sicht der Union nicht akzeptiert werden kann. Es müsse sichergestellt werden, dass sämtliche baureifen Projekte auch eine ausreichende Finanzierung erhalten, da die Öffentlichkeit berechtigterweise einen verbesserten Zustand der Verkehrsinfrastruktur erwartet. Die Union plant deshalb, sich in den bevorstehenden Haushaltsdebatten für bedeutende Anpassungen einzusetzen. Der aktuelle Haushaltsentwurf für 2026 sieht massive Kürzungen im Verkehrsbereich vor, was laut Stracke zu einem zusätzlichen Finanzbedarf von etwa 20 Milliarden Euro bis 2029 führe – vor allem bei Straßen, gefolgt von Schienen und Wasserwegen.
Neben der Kritik aus der Union äußern auch die Grünen Bedenken bezüglich der Nutzung des Sondervermögens im Bereich Verkehr: Nur ein kleiner Teil erreiche tatsächlich den vorgesehenen Sektor. Grünen-Haushaltsexpertin Paula Piechotta hält die komplexer werdende Gestaltung der Verkehrsausgaben für problematisch, da sie Transparenz und Klarheit vermisse. Hinzu kommt, dass mittlerweile erhebliche Mittel im Verteidigungshaushalt speziell für verkehrsrelevante Projekte reserviert werden, was laut Piechotta die Gefahr birgt, dass Verkehrsmaßnahmen vermehrt zum Verteidigungsetat verschoben und die ursprünglichen Prioritäten verwässert werden. Recherche ergab, dass aktuelle Diskussionen um den Verkehrsetat in deutschen Leitmedien vor allem auf die Finanzierungslücken, die Priorisierung zwischen Klimaschutz und Straßenbau sowie die Verlagerung von Aufgaben zwischen den Ministerien abzielen. Im Zuge der geplanten finanziellen Einsparungen und Neuausrichtungen der Regierung wird in mehreren Artikeln betont, dass sowohl Ausbau als auch Sanierung zentraler Verkehrsadern ohne zusätzliche Mittel nicht im gewünschten Umfang möglich sind. Die Forderung nach strukturellen Reformen und einer transparenten Mittelverwendung zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die politische und mediale Debatte.
- Der Spiegel berichtet, dass durch die Kürzungen im Bundeshaushalt wichtige Verkehrsprojekte verzögert oder gestoppt werden könnten, wobei der Streit zwischen Straßenbau und der Forderung nach mehr Investitionen in die Bahn weiter zunehme (Quelle: Spiegel).
- Laut FAZ gibt es parteiübergreifend Kritik an der fehlenden Klarheit im Verkehrsetat, insbesondere hinsichtlich der Mittelverlagerung zum Verteidigungsministerium und den Unsicherheiten bei großen Infrastrukturvorhaben (Quelle: FAZ).
- Die Süddeutsche Zeitung analysiert, dass die Haushaltsverhandlungen ein Tauziehen um die Finanzierung der Verkehrswege sind, wobei Lobbygruppen und Kommunen ebenso auf höhere Mittel für Straßen und ÖPNV drängen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Redaktion poppress.de, gkleber
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