Eine aktuelle Studie zeigt: Nach Hurrikan Katrina erholten sich Unternehmen in kirchlich geprägten Regionen wirtschaftlich schneller als andere Betriebe.

Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) veröffentlichte eine Analyse, wonach starke gesellschaftliche Bindungen – insbesondere die Zugehörigkeit zu Glaubensgemeinschaften – während Krisenzeiten wirtschaftliche Vorteile bringen. In den vom Hurrikan Katrina betroffenen Teilen des US-Südostens nahm zwar zunächst die Produktivität deutlich ab. Doch zwischen 2005 und 2010 verbesserten sich die Geschäfte besonders dort, wo viele Menschen Mitglieder einer Kirche waren. Regionen mit einem um zehn Prozentpunkte höheren Anteil an Kirchenmitgliedern zeigten einen um 50 Prozent geringeren negativen Wirtschaftseffekt durch die Katastrophe.

Die Studie hebt hervor, dass kirchliche Strukturen in Krisenzeiten wie beim Hurrikan Katrina wertvolle soziale Netzwerke bieten. Diese Netzwerke sorgten dafür, dass sich Menschen gegenseitig unterstützen, weniger fortzogen und so den lokalen Wiederaufbau stärkten. Besonders protestantische Gemeinden profitierten durch ihre ausgeprägte Sparsamkeit, Bereitschaft zur Zusammenarbeit und unternehmerisches Handeln. Die Forscher betonen, dass solche kulturell verankerten Faktoren die Widerstandskraft der lokalen Wirtschaft steigern. Aktuelle Beiträge auf Nachrichtenseiten beschäftigen sich weiterhin mit Folgen von Naturkatastrophen und der Bedeutung von Gemeinschaften. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung widmen sich Regionen der Frage, wie sie ihre Infrastruktur resilienter machen können, während der Spiegel jüngste Auswirkungen extremer Wetterereignisse auf lokale Wirtschaftskreisläufe diskutiert. Neue Studien zeigen zudem immer klarer, dass soziales Kapital und Gemeinsinn zentrale Rollen beim Wiederaufbau nach Katastrophen spielen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

  • Süddeutsche Zeitung: Ein aktueller Langartikel stellt dar, wie besonders betroffene Gemeinden nach Naturkatastrophen gezielt den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, um die wirtschaftlichen Strukturen zu stabilisieren. Der Bericht hebt hervor, dass lokale Netzwerke und gemeinschaftsbasierte Initiativen die Krisenresistenz sowie die Erholungsfähigkeit nach schweren Stürmen und Überschwemmungen maßgeblich verbessern. Kritisch wird zudem beleuchtet, inwieweit staatliche Hilfen und private Initiativen zusammenspielen, damit der Wiederaufbau gelingt. Quelle: Süddeutsche Zeitung
  • Spiegel Online: In einem ausführlichen Beitrag analysiert die Redaktion die wirtschaftlichen sowie sozialen Folgeschäden jüngster Wetterextreme und zieht dabei Parallelen zur Situation nach Hurrikan Katrina. Die Autoren betonen, dass gerade funktionierende Nachbarschaften, Initiativen und Vereine durch praktische Solidarität und logistische Unterstützung entscheidend zur Überwindung der Krisen beitragen. Gleichzeitig werden aktuelle Daten präsentiert, die zeigen, wie resilient verschiedene Regionen aufgestellt sind und welche Rolle kulturelle Prägungen dabei spielen. Quelle: Spiegel Online
  • FAZ: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beleuchtet in einem aktuellen Hintergrundartikel, wie religiöse und soziale Bindungen in Gemeinden nicht nur nach verheerenden Naturereignissen, sondern auch in anderen Krisenzeiten als Rückhalt dienen. Der Text unterstreicht anhand von Fallstudien, dass neben finanzieller Hilfe auch gemeinschaftliche Werte und Glauben signifikant zur wirtschaftlichen Erholung beitragen. Neuerdings rückt die Forschung laut FAZ vermehrt die Rolle von sozialen Netzwerken und zivilgesellschaftlichem Engagement in den Fokus, um Katastrophenfolgen abzumildern. Quelle: FAZ

Redaktion poppress.de, gkleber