Grüne schlagen staatlich geförderte Gutscheine für Haushaltshilfen vor

Die Partei Bündnis 90/Die Grünen setzt sich für staatliche Zuschüsse in Form von Gutscheinen für Dienstleistungen im Haushalt ein – dazu zählen Tätigkeiten wie Putzen, Kochen, Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen.

heute 16:13 Uhr | 161 mal gelesen

In einem aktuellen Positionspapier zur Bundesfrauenkonferenz der Partei fordert die Grünen-Politikerin Franziska Brantner einen staatlichen Zuschuss für haushaltsnahe Dienstleistungen, wie das Nachrichtenportal 'T-Online' berichtet. Ziel des Vorschlags ist es, diese Dienstleistungen erschwinglicher zu machen, um Schwarzarbeit zu reduzieren, die Arbeitsbedingungen in diesem Sektor zu verbessern und Familien zu entlasten. Laut Brantner werde Sorgearbeit in privaten Haushalten zum Großteil von Frauen mit Migrationsgeschichte unter prekären Umständen geleistet. Deshalb müsse der gesellschaftliche Stellenwert dieser Arbeit endlich anerkannt und für gute sowie faire Arbeitsverhältnisse gesorgt werden. Das angestrebte Gutscheinmodell orientiert sich am Konzept des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), das sich bereits in Belgien bewährt habe: Haushalte würden staatliche Gutscheine erhalten, welche nur bei zertifizierten Agenturen eingelöst werden können. Brantner betont, dass damit neben der Reduktion von Schwarzarbeit auch die Sozialversicherung gestärkt würde, da mehr Beschäftigte legal angemeldet wären. Weiterhin könne häusliche Unterstützung dazu beitragen, Pflegeeinrichtungen zu entlasten und älteren Menschen ein längeres Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Durch die neue Regelung könnten mehr Menschen erwerbstätig bleiben, während Familien und Alleinerziehende Beruf und Privatleben besser vereinbaren könnten. Das System sichere nicht zuletzt den Haushaltshilfen selbst Vorteile wie Tariflöhne, Weiterbildung und besser geschützte Arbeitsbedingungen.

Die Grünen schlagen Gutscheine für haushaltsnahe Dienstleistungen vor, um Kosten für die Nutzerinnen und Nutzer zu senken und die häufig von Frauen in prekären Verhältnissen geleistete Sorgearbeit zu honorieren. Das Modell orientiert sich an DGB-Vorschlägen und etwaigen positiven Erfahrungen in Belgien, wo so die Schwarzarbeit zurückgedrängt und legale Beschäftigung gefördert wurde. Auch aktuelle Debatten betonen die öffentliche Diskussion um Arbeitsbedingungen im Care-Bereich, den Fachkräftemangel in Pflege und Hauswirtschaft sowie die Notwendigkeit, Sorgearbeit gesellschaftlich und finanziell besser zu unterstützen. Verschiedene Akteure, darunter Pflegeverbände und Wohlfahrtsorganisationen, fordern seit Längerem eine stärkere Entlastung von Familien und Alleinerziehenden durch bessere Unterstützung im Alltag. Der Vorschlag stößt auf breites Echo, wobei zahlreiche Initiativen ein ähnliches Gutscheinsystem als Option für eine nachhaltige Absicherung von Care-Arbeit sehen. Nach Recherchen in führenden deutschen Nachrichtenportalen ist das Thema weiter aktuell: Viele Artikel in den letzten zwei Tagen beleuchten insbesondere Herausforderungen in der haushaltsnahen Versorgung älterer Menschen, die Rolle von Frauen in Care-Berufen sowie neue Fördermodelle zur Bekämpfung von Arbeitsausbeutung und Schwarzarbeit.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Laut einem ausführlichen Artikel der FAZ beschäftigen sich Politik und Wirtschaft aktuell verstärkt mit den Herausforderungen bei Pflege- und Alltagsdiensten, wobei sowohl Personalmangel als auch schlechte Löhne zu wachsenden Belastungen für Familien führen (Quelle: FAZ).

Die Süddeutsche Zeitung schildert in einem Hintergrundbericht neue Initiativen im Bundesrat zur Förderung flexibler Haushaltshilfen, die bessere Arbeitsverträge und einen Abbau der Schwarzarbeit durch steuerlich geförderte Beschäftigung vorsehen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Ein Beitrag auf Zeit Online beleuchtet jüngste Zahlen zur illegalen Haushaltsarbeit und betont die Notwendigkeit politischer Maßnahmen zur Regulierung, darunter auch Gutscheinsysteme, die Beschäftigte sozial absichern sollen (Quelle: Zeit Online).

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