Automobilbranche: Bis 2030 drohen 100.000 Zulieferer-Stellen in Deutschland zu entfallen

Angesichts von 13.000 angekündigten Stellenkürzungen bei Bosch rechnet Branchenkenner Ferdinand Dudenhöffer mit einem umfassenden Stellenabbau von bis zu 100.000 Jobs bei Automobilzulieferern bis 2030.

27.09.25 20:06 Uhr | 375 mal gelesen

Ferdinand Dudenhöffer warnt davor, dass nach den Automobilherstellern nun auch die größten Zulieferer mit Arbeitsplatzverlusten konfrontiert werden. Er beschreibt die Entwicklung als eine Kettenreaktion, die viele mittelständische und kleinere Zulieferbetriebe sowie den Maschinenbau hart trifft. Prognosen zufolge könnten innerhalb des nächsten Jahrzehnts etwa 100.000 Jobs im deutschen Zulieferbereich verschwinden, wobei zahlreiche Insolvenzen drohen. Dudenhöffer sieht keinerlei Aussicht auf eine Rückkehr dieser Arbeitsplätze, da Deutschland seiner Ansicht nach zu teuer und nicht mehr konkurrenzfähig sei. Bereits zwischen 2019 und 2025 ist die Anzahl der Beschäftigen in der Branche von 834.000 auf 720.000 gesunken – ein Rückgang von rund 14 Prozent. Laut Dudenhöffer hat der Standort Deutschland dadurch erheblich an Wohlstand eingebüßt.

Der Abbau von Arbeitsplätzen in der deutschen Automobilzulieferindustrie spitzt sich angesichts der Transformation zur Elektromobilität und der aktuellen Wirtschaftslage weiter zu. Branchenexperten sehen vor allem bei kleinen und mittleren Zulieferern sowie im Maschinenbau erhebliche Risiken, da diese Unternehmen stärker unter den Herausforderungen der Energiewende, steigenden Kosten und Digitalisierung leiden. Zudem verschärfen Lieferkettenprobleme, die Globalisierung und ein verschärfter Innovationsdruck die Situation, wodurch Arbeitsplätze im Inland zunehmend gefährdet sind. Aktuelle Medienberichte greifen diese Entwicklungen auf und ergänzen, dass neben den Stellenstreichungen bei Bosch auch andere große Zulieferer wie ZF Friedrichshafen und Continental Entlassungen und Umstrukturierungen planen, um sich an den schrumpfenden Markt fossiler Verbrennungsmotoren und den schnell wachsenden Sektor für Elektrofahrzeuge anzupassen. Weiterhin wird diskutiert, wie staatliche Maßnahmen, gezielte Innovationsförderung und Umschulungen dazu beitragen könnten, die Auswirkungen auf Beschäftigte abzumildern und die Transformation nachhaltig zu gestalten.

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