Michael Kretschmers Vorstoß, das Krankengeld für die ersten Krankheitstage zu streichen und die 40-Stunden-Woche zum Regelfall zu erklären, stößt gemischte Reaktionen hervor. Während er einen solidarischen Ansatz betont, sehen Kritiker darin eine Schwächung des Arbeitnehmerschutzes und eine mögliche Benachteiligung sozial schwächerer Beschäftigter. Aktuelle Recherchen zeigen zudem, dass ähnliche Reformideen unter anderem in der Wirtschaft diskutiert, aber von Gewerkschaften und Sozialverbänden meist abgelehnt werden, da sie Unsicherheiten und Druck auf Arbeitnehmer erhöhen könnten. In Dänemark, von Ökonomin Grimm als Vorbild genannt, ist das Modell der sogenannten „Flexicurity“ - hoher Arbeitslosenschutz bei gleichzeitig lockerem Kündigungsrecht - tatsächlich erfolgreich, allerdings beruht es auf einem viel umfassenderen Sozialstaat und einer starken Ausbildung von Arbeitsvermittlern. In Deutschland hingegen sind sowohl individuelle als auch strukturelle Unterschiede zu beachten. Die Debatte um Änderungen beim Kündigungsschutz und Krankengeld ist derzeit sehr lebendig, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheiten und eines angespannten Arbeitsmarktes.
15.11.25 09:18 Uhr