Merz verteidigt Rentenlinie und deutet tiefgreifende Reformen an

CDU-Chef Friedrich Merz stellt sich hinter den Regierungsentwurf zur Rentengarantie bis 2031 und signalisiert Offenheit für umfassendere Veränderungen ab 2032.

heute 19:04 Uhr | 28 mal gelesen

In einem Gespräch mit der ARD am Sonntag unterstrich Friedrich Merz die Bedeutung des aktuellen Gesetzentwurfs zur Sicherung der Renten-Haltelinie – die 48-Prozent-Marke soll demnach bis 2031 bestehen bleiben. Außerdem, so Merz, werde noch in diesem Jahr eine neue Rentenkommission ins Leben gerufen, deren Empfehlungen vor der Sommerpause 2026 vorliegen sollen. Auffällig: Auch kritische Stimmen sollen beim Zusammensetzen dieses Gremiums einbezogen werden, was eher ungewöhnlich klingt, aber grundsätzlich erfrischend ist. Merz plant darüber hinaus, mit der SPD einen sogenannten "Begleittext" zum geplanten Gesetz auszuhandeln – dieser solle das gemeinsame Bekenntnis zu einer grundlegenden Rentenreform nach 2031 festhalten. Anders als die Junge Union setzt Merz auf den bisherigen Entwurf und weist Kostenschätzungen von 120 Milliarden Euro Zusatzlasten entschieden zurück. Nach seiner Darstellung haben sich CDU und SPD bereits darauf verständigt, nach 2032 neue Maßstäbe fürs Rentensystem einzuführen – dazu könnte beispielsweise die Bindung an die Inflation statt an die Löhne zählen. Nicht zu vergessen: Der Gesetzentwurf zur Haltelinie ist laut Merz nur ein Baustein eines umfassenderen Pakets, das Themen wie Aktivrente, Frühverrentung und Mütterrente berücksichtigen soll.

Friedrich Merz bleibt bei seiner Verteidigung des Rentenpakets konsequent und lehnt Veränderungen an der geplanten Haltelinie ab – zumindest bis 2031. Kritiker werden dennoch einbezogen, was auf einen ziemlichen Balanceakt im politischen Prozess hindeutet. Langfristig denkt die Koalition bereits über flexible Modelle für die Zeit nach 2032 nach, bei denen unter anderem die Inflation und nicht mehr nur die Lohnentwicklung als Maßstab dienen könnte. Laut aktuellen Berichten in den Medien wird die Rentenfrage nun noch intensiver diskutiert, weil die demografischen Herausforderungen und die andauernde Debatte um die Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme immer mehr an Dringlichkeit gewinnen. Neue Erwägungen, etwa eine stärkere Anhebung des Renteneintrittsalters, eine Aktivrente für ältere Arbeitnehmer oder wenigstens Korrekturen an der Mütterrente, sorgen weiterhin für Streitpunkte innerhalb und außerhalb der Großen Koalition. Auch die Einbindung der jungen Generation spielt inzwischen eine zentrale Rolle, zumal Umfragen zeigen, dass das Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit der gesetzlichen Rente abnimmt. Aktuelle Kommentare in Medien, wie taz und Zeit, unterstreichen zudem, dass viele Bürgerinnen und Bürger den Eindruck haben, die Politik reagiere zu spät auf die absehbaren Probleme. Experten weisen darauf hin, dass eine nachhaltige Lösung mehr Mut und breite gesellschaftliche Diskussionen erfordert als bisher absehbar.

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