Manchmal stolpert selbst das hohe Haus über unerwartete technische Bedrohungen: In den jüngsten Tagen trudelten in mehreren Abgeordnetenbüros des Bundestags Pakete ein, deren Inhalt sofort für Unruhe sorgte. Es war nicht etwa eine Einladung zum nächsten Empfang, sondern ein Schreiben auf Englisch – dazu jeweils ein USB-Stick. Die CDU-Geschäftsstelle schickte prompt eine Warnung herum und gab weiter, dass man ja keinesfalls die Neugier siegen lassen und die Datenträger in einen Rechner stecken sollte. Stattdessen sei Vorsicht geboten: Die Empfängerinnen und Empfänger sollten die Sticks in einem Extrakuvert an die Bundestagspolizei schicken, so die Empfehlung der Sicherheitsleute. Wer und was konkret hinter den rätselhaften Sendungen steckt, liegt bisher im Dunkeln. Bis zum Freitagnachmittag gab es keine Klarheit über den tatsächlichen Inhalt der Sticks oder die Motivlage der unbekannten Absender. Die CDU- wie auch die SPD-Fraktion bestätigten, dass Abgeordnete betroffen sind, ebenso die AfD – dort konnte man aber keine genaue Zahl der Empfänger nennen. Die zuständigen Behörden untersuchen nun das Material, während die Linksfraktion vorerst keine verdächtigen Pakete bei sich registriert hat. Ehrlich gesagt, fragt man sich: Was bewegt irgendwen dazu, Abgeordnete mit anonymen USB-Sticks zu bombardieren? Es bleibt vorerst ein irritierendes Rätsel.
Die Bundestagspolizei warnt anlässlich verdächtiger USB-Stick-Sendungen, die mehrere Fraktionen diese Woche erhielten. In Schreiben der CDU, SPD und AfD wird vor dem Anschluss der Sticks gewarnt – über mögliche Schäden oder Hintergründe der Aktion ist bislang nichts bekannt. Cyber-Sicherheitsfachleute warnen seit Jahren, dass scheinbar harmlose USB-Sticks häufig als Einfallstor für Schadsoftware oder gezielte Cyberangriffe genutzt werden, insbesondere in sensiblen politischen Institutionen wie dem Bundestag. Nachdem ähnliche Angriffe in Deutschland, aber auch in anderen Staaten, in den letzten Monaten zugenommen haben, könnte das Auftauchen der Sticks Teil einer groß angelegten Spionage- oder Manipulationskampagne sein. Institutionen weltweit warnen mittlerweile eindringlich, externe Laufwerke keinesfalls ungesehen zu verwenden. Deutsche Sicherheitsgremien arbeiten eng mit internationalen Partnern zusammen, um neue Bedrohungen zu identifizieren und abzuwehren – auch, weil die Bundestagswahlen nahtlos mit neuen Angriffswellen verknüpft werden (siehe aktuelle Einschätzungen von IT-Sicherheitsexperten [Quelle: www.taz.de], [Quelle: www.spiegel.de], [Quelle: www.deutschland.de]).