CDU-Wirtschaftsrat drängt auf spätere Rente – Blick ins Ausland

Der Wirtschaftsrat der CDU plädiert entschlossen für einen Anstieg des Renteneintrittsalters – und verweist dabei auf internationale Vorreiter.

heute 12:16 Uhr | 27 mal gelesen

Wolfgang Steiger, Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrates, findet klare Worte: Es reiche nicht mehr, bloß am bestehenden System zu feilen – das Renteneintrittsalter müsse, wenn nötig, auch jenseits der 67 angehoben werden. Die Herausforderungen durch die alternde Bevölkerung und die Belastungen für die staatlichen Finanzen seien zu groß, um an alten Routinen festzuhalten. Interessanterweise liegt sein Fokus, wie er den Funke-Medien erklärte, auf Staaten wie Schweden, Dänemark oder den Niederlanden, die schon jetzt deutlich ambitioniertere Pläne haben. In Schweden etwa steht ein Sprung auf 70 Jahre im Raum; Dänemark staffelt die Grenze in den nächsten 20 Jahren nach oben; und die Niederlande wollen irgendwann Rentnerinnen und Rentner erst ab 71 Jahren in den Ruhestand schicken – ein verblüffend steiler Anstieg, von dem man in Deutschland bislang praktisch nur in Expertenkreisen spricht. Dass ausgerechnet diese Länder als Vorbilder dienen, ist kein Zufall: Überall dort gibt es, neben höheren Eintrittsaltern, auch teils umfangreiche Vorsorge-Modelle mit Kapitalstock. Vielleicht wäre das auch in Deutschland ein Ansatz, statt nur auf das Generationenprinzip zu schielen? Persönlich frage ich mich jedoch, wie das auf die Menschen wirkt, deren Arbeit lange schon an der Belastungsgrenze kratzt. Aber Steiger bleibt dabei: Wer nachhaltige Altersvorsorge will, brauche breite Reformen – Aufschub hält er für keine Option.

Der Wirtschaftsrat der CDU bekräftigt angesichts des demografischen Wandels und der finanziellen Lage der Rentenkassen die Forderung nach einer Anhebung des Renteneintrittsalters über 67 Jahre hinaus – und sieht dabei Schweden, Dänemark und die Niederlande als beispielgebend. Während Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas ebenfalls Reformbedarf erkennt, sorgt das Thema für politische Kontroversen: Gewerkschaften und Sozialverbände warnen vor sozialen Härten, sollten Menschen mit niedrigen Renten oder körperlich belastenden Berufen noch länger arbeiten müssen. Neue Debatten drehen sich auch um die Rolle von privater Vorsorge und nachhaltigen Kapitalmodellen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass immer weniger Beitragszahler für immer mehr Rentner aufkommen müssen. Zusätzliche Details: Laut Spiegel und Süddeutscher Zeitung ist das Thema Erhöhung des Renteneintrittsalters zurzeit Kernpunkt politischer Auseinandersetzungen, wobei sogar Diskussionen über flexible Übergänge und Bonusmodelle für längeres Arbeiten geführt werden. Die FAZ berichtet, dass das Rentensystem auch durch Zuwanderung entlastet werden könnte – ein Punkt, den Gegner einer starren Anhebung betonen. In Dänemark und Schweden ist der rentenpolitische Wandel ebenfalls Teil breiter gesellschaftlicher Debatten, teils unterstützen dort Gewerkschaften Modelle, bei denen Renteneintritt und -höhe stärker individuell angepasst werden. (Quelle: Artikel von spiegel.de, sueddeutsche.de, faz.net, Stand 26.–28. Juni 2024).

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