Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen, unterstützt die Forderung von Thorsten Frei, den Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD neu zu überdenken, weil sich politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen rasant verändern. Dabei legt Kretschmer besonderen Wert auf Wirtschaftswachstum als Basis für einen funktionierenden Sozialstaat; Produktionskosten sollten gesenkt und die Produktivität gesteigert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands abzusichern. Gleichzeitig setzt sich die SPD für eine Umsetzung der aktuellen Vereinbarungen ein und sieht keinen Grund für eine komplette Überarbeitung des Vertrags – was auf deutliche Spannungen innerhalb der Großen Koalition hindeutet. In den letzten Tagen ist die Diskussion um Koalitionsverträge angesichts gestiegener Inflation, wachsender Unsicherheit am Arbeitsmarkt sowie geopolitischer Umbrüche immer lauter geworden: Auch die jüngsten Haushaltsdebatten im Bundestag zeigen, wie schwierig gemeinsame Linien sind. Debatten um Industriestrompreise, Sparzwänge und neue Schulden prägen derzeit das politisch-wirtschaftliche Klima und werfen Fragen auf, ob die Fixierung auf vorherige Vereinbarungen noch zeitgemäß ist.
heute 12:16 Uhr