Olaf Lies (SPD), seines Zeichens niedersächsischer Ministerpräsident und Aufsichtsrat bei Volkswagen, fordert eine staatliche E-Auto-Prämie, die auch für Gebrauchtwagen gilt. Sein Hauptargument: Wollen wir wirklich, dass nur wohlhabende Menschen auf Elektromobilität umsteigen? Viel besser wäre es doch, auch die Leute mitzunehmen, die ohnehin vor allem gebrauchte Fahrzeuge kaufen. Besonders interessant: Lies sieht darin nicht nur einen sozialen Hebel, sondern auch ein taktisches Element für den europäischen Automarkt, da bislang kaum gebrauchte E-Wagen aus China kursieren. Die aktuelle gegenläufige Diskussion: Die Bundesregierung hat die Innovationsprämie für E-Neuwagen bereits gekürzt – ein Rückschritt, kritisieren u.a. Autobranche und Umweltverbände. Neue Zahlen vom Kraftfahrt-Bundesamt zeigen zudem, dass der Anteil an Neuzulassungen von E-Autos zuletzt wieder zurückging, was Lies’ Forderung nach zusätzlicher Gebrauchten-Prämie nochmal unterstreicht. Die Debatte steht jetzt also: Sozialere Mobilitätswende und eine Stärkung der europäischen Hersteller wären durchaus drin.
heute 11:21 Uhr