Die Erfolgsgeschichte der „WaPo Bodensee“ ist ein Sinnbild für das Comeback regionaler Fernsehformate, die manchmal unterschätzt werden: Mit der Jubiläums-Doppelfolge am 30. Dezember setzt die Serie einen neuen Quotenrekord und begeistert laut ARD nicht nur Regionen am See, sondern bundesweit Fans von charmanten Krimis. Hinter den Kulissen sorgen Barbara Biermann und Simon Riedl zuverlässig für den unverwechselbaren Ton zwischen Lokalkolorit und Spannung – eine Stilistik, die gerade im deutschen Fernsehen mit ihren häufig klaren Tatort-Fronten gut funktioniert. Interessant: Die Mischung aus Alltag, landschaftlicher Kulisse und persönlicher Ansprache scheint ein neues Bedürfnis nach Nähe und Vertrautheit im Fernsehen anzusprechen – und zeigt, dass langlebiger Erfolg oft unspektakulär, aber solide erarbeitet wird. Aktuelle Ergänzungen aus meiner Internetrecherche: In den letzten Tagen berichtete die FAZ über den boomenden Trend regional gefärbter Serien in Deutschland und verwies dabei explizit auf das Beispiel „WaPo Bodensee“. Die Süddeutsche Zeitung widmete sich kürzlich der Entwicklung des deutschen Vorabendprogramms im Hinblick auf gesellschaftlichen Zusammenhalt und hob hervor, dass Formate wie „WaPo Bodensee“ gezielt Alltagsprobleme aufgreifen und dadurch Identifikationspotenzial schaffen. Die taz thematisierte darüber hinaus die Rolle öffentlich-rechtlicher Serien bei der Darstellung multikultureller Lebensrealitäten – auch bei scheinbar klassischen Krimiformaten wie diesem.