Notstand in der Pflege: Wie sichern wir ein menschliches Altern?

Köln – Am kommenden Montag moderiert Louis Klamroth die Diskussion bei 'hart aber fair' live aus Köln. Experten, Betroffene und Prominente bringen frische, teils unbequeme Stimmen zur Debatte um die Zukunft der Pflege – einer Herausforderung, die immer mehr Menschen betrifft und Antworten verlangt.

31.10.25 16:11 Uhr | 30 mal gelesen

Ein Montagabend, wie er wichtiger nicht sein könnte: 'hart aber fair' stellt die unbequeme Frage, wie ältere Menschen in Deutschland würdevoll altern können. Zu Gast sind diesmal nicht nur Politikerinnen und Politiker wie Karl-Josef Laumann (CDU), sondern auch Menschen aus der Mitte der Gesellschaft – und mitten im Thema. Andrea Sawatzki berichtet ganz offen davon, wie sie als Tochter ihren demenzkranken Vater pflegte und dabei an Grenzen ging, die viele Angehörige kennen. Stella Merendino, Pflegerin und Politikerin der Linken, beleuchtet den Alltag an der Basis und fordert dringend bessere Bedingungen – während Bernd Meurer für die Perspektive der privaten Pflegedienste spricht. Selten ist eine Sendung so vielschichtig besetzt: Eckart von Hirschhausen bringt aktuelle Einblicke aus seiner Demenz-Dokumentation, und Rainer Heydenreich, selbst Alzheimer-Patient, nimmt kein Blatt vor den Mund. Der harte Kern der Debatte bleibt: Nur ein Bruchteil der Pflegebedürftigen lebt im Heim, die meisten werden zu Hause betreut. Wer stützt die stillen Helden, die jeden Tag den Laden zusammenhalten? Und wer sorgt dafür, dass das System nicht endgültig kollabiert? Wer zuhört, merkt schnell: Leichte Antworten gibt es nicht. Aber vielleicht wenigstens den Anfang eines ehrlichen Austauschs. Wer Fragen hat oder mitreden will, kann sich über die bekannten Kanäle bei 'hart aber fair' melden – per X, E-Mail oder direkt auf der Homepage.

Pflegenotstand, demografischer Wandel, vergessene Angehörige: Das Thema ist drängender als je zuvor. Während aktuell über 1,8 Millionen Menschen in Deutschland mit Demenz leben, wächst der Bedarf an Pflege stetig, während das Personal oft am Limit arbeitet. Pflege ist längst nicht mehr nur eine Frage für Betroffene, sondern geht alle an – gesellschaftlich, politisch und ganz persönlich. Die Runde bei 'hart aber fair' zeigt die Spannbreite von politischen Lösungsansätzen über Erfahrungen aus dem Alltag bis zu eindringlichen Stimmen von Erkrankten selbst. In den vergangenen Tagen ist das Thema Pflege und sozialer Zusammenhalt in zahlreichen Medien aufgegriffen worden. Die 'Süddeutsche Zeitung' berichtete ausführlich über Finanzierungsmodelle für die Pflegeversicherung und warf dabei die Frage auf, wie eine solidarische Lösung aussehen könnte. 'Der Spiegel' diskutierte Entwicklungen in der gesetzlichen Betreuung und kritisierte fehlende Unterstützung für pflegende Familien. Und auf 'zeit.de' wurde in einem Leitartikel argumentiert, wie Politik und Gesellschaft mehr Verantwortung für Pflegekräfte übernehmen müssen, damit der Pflegenotstand nicht endgültig eskaliert. Die breite öffentliche Aufmerksamkeit zeigt: Die Suche nach Lösungen ist dringender denn je.

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