ZDF-Doku beleuchtet Mossad-Angriff via Pager – Schicksalsmoment im Nahen Osten

Eine neue ZDF-Dokumentation rollt den spektakulären Mossad-Angriff auf die Hisbollah im Libanon im September 2024 auf. Der Sprengstoff in manipulierten Pagern tötete etwa 40 Menschen und verletzte Tausende – mit dem Kalkül, das Machtgefüge der Hisbollah ins Wanken zu bringen. Ab 3. November 2025 als Serie in der Mediathek, am 4. November dann als 43-minütige Spezialausgabe in der ZDF-TV-Reihe 'frontal', erhalten Zuschauer erstmals detailreiche Einblicke in eine der raffiniertesten Geheimdienstaktionen der letzten Jahre.

31.10.25 15:49 Uhr | 28 mal gelesen

Was als nahezu unmögliche Mission begann, endete mit einem lauten Knall: Die Doku-Serie und der dazugehörige Film zeigen, wie israelische Agenten der Hisbollah über Jahre hinweg präparierte Pager unterjubelten – ein Thriller, der nicht nur klassische CIA-vs.-KGB-Klischees bedient, sondern auch Fragen hinterlässt. Neben technischen Tüfteleien und List war vor allem Geduld entscheidend: Der Mossad gelangte so tief in die Strukturen der Hisbollah wie selten zuvor ein westlicher Geheimdienst. Die Dokumentation rekonstruiert minutiös, wie vom ersten Plan bis zur dramatischen Ausführung die Fäden gezogen wurden – samt der ungewohnten Mischung aus Jubel, Beklemmung und moralischer Schieflage bei den Beteiligten. Kurios, wie eine Geheimoperation, die das regionale Machtgefüge prägt, wie aus einem Krimi wirkt – doch die Folgen sind real: Unsicherheit, neue Allianzen, offene Rechenspiele. Neben den Strategien und den Stimmen der Drahtzieher nimmt die Doku auch juristische und ethische Aspekte ins Visier. Wo endet Selbstschutz, wo beginnt gezielte Provokation? Die Grenzen verschwimmen oft unkomfortabel deutlich. Rückgriffe auf den Hamas-Angriff vom Oktober 2023, Eskalationen in Nordisrael und der spätere Waffenstillstand in Gaza rücken das Ganze in einen bitteren Kontext der jüngsten Nahostgeschichte. Und ehrlich gesagt: Wer nach dieser Reportage glaubt, im Nahen Osten gäbe es klare Gewinner, hat nicht genau hingeschaut.

Die ZDF-Dokumentation "Operation Apollo – Die Pager-Attacke des Mossad" liefert einen pointierten Einblick in die verdeckte Kriegsführung im Nahen Osten, wobei der Mossad mit präparierten Pagern gezielt die Hisbollah-Führung schwächte. Mithilfe von Experteninterviews, bisher unveröffentlichten Dokumenten und modernen Recherchestrategien zeichnet der Film das Bild einer Region, die von tagtäglichem Misstrauen, taktischen Innovationen und moralischen Grauzonen geprägt ist. Über die aufsehenerregende Geheimdienstaktion hinaus zeigt sich, wie solche Operationen immer wieder die Rahmenbedingungen für Frieden und Eskalation verschieben. Aktuelle Recherchen ergänzen, dass der Nahost-Konflikt derzeit weiter an Brisanz gewinnt: Israel und die Hisbollah stehen nach neuen Drohgebärden am Rande einer regionalen Ausweitung der Kämpfe. Diplomatische Versuche laufen auf Hochtouren, doch vor allem die Zivilbevölkerung leidet unter den wiederkehrenden Angriffen und der Angst vor einer erneuten Großoffensive. Internationale Beobachter fordern vermehrt Transparenz und die Einhaltung von völkerrechtlichen Standards, während Regierungen weiter um ihre Sicherheitsinteressen ringen.

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