Philipp Welte verzichtet überraschend auf Sitz im Burda-Verwaltungsrat

Nach langen Jahren an der Spitze bei Burda und trotz ursprünglicher Pläne zieht sich Philipp Welte weiter zurück – den Wechsel in den Verwaltungsrat des Medienhauses lehnt er ab.

heute 17:02 Uhr | 21 mal gelesen

Es kommt selten vor, dass Führungspersönlichkeiten das eigene Kapitel so klar beenden: Philipp Welte, der ehemalige Kopf im Burda-Verlag, will – trotz Angebot – nicht Teil des Verwaltungsrats werden. Im Gespräch mit dem ‚Handelsblatt‘ erzählt er, wie sehr ihn der Generationswechsel beschäftigt und dass ein echter Neubeginn auch Distanz verlangt. "Ich bleibe freundschaftlich verbunden, aber manchmal ist Loslassen das Beste", sagt er sinngemäß. Die Übergabe an Elisabeth Burda Furtwängler kommentiert er mit einer fast rührend ehrlichen Anekdote: "Du findest deinen eigenen Welte." Die nationale Verlagssparte übernimmt bald Jan Wachtel, während Welte dem Medienverband der Freien Presse weiter als Vorstand vorsteht. Auf die Frage, ob er für Konkurrenten offen wäre, erklärt er lakonisch, dass er frei sei – aber keine operative Führungsrolle mehr anstrebe. Offenbar locken neue Projekte, doch so ganz mag er noch nicht verraten, was ihn reizt. Wie gesagt: ein Abschied in Etappen – und vielleicht typisch für jemanden, der nie ganz im Stillstand verharrt.

Philipp Welte, jahrelang dominierende Figur an der Burda-Spitze, gibt das Angebot zum Wechsel in den Verwaltungsrat nach reiflicher Überlegung zurück. Mit der Staffelstabübergabe an Jan Wachtel und klaren Worten zur Generationenfrage signalisiert er das Ende einer Ära im Verlagshaus, hegt aber keine Ambitionen, direkt zum Wettbewerb zu wechseln oder in exekutive Rollen zurückzukehren. Hinter den Kulissen bleibt er als Vorstand des Medienverbands relevant, während die Burda-Familie und insbesondere Elisabeth Burda Furtwängler den Neuanfang gestalten. Ergänzungen aus externen Quellen: Anfang Juni 2024 berichten mehrere Medien, dass der Mediensektor in Deutschland derzeit besonders mit Herausforderungen wie Digitalisierung, Werbeflaute und Vertrauensverlust kämpft. Gerade in der Führungsriege vieler Verlagshäuser kommt es vermehrt zu Umstrukturierungen und Generationswechseln, was als gesamte Branchentendenz betrachtet werden kann. Einzelne Stimmen betonen, dass ein Rückzug erfahrener Manager gerade jetzt wichtiger ist, um Platz für innovative Ansätze zu schaffen, während andere Stimmen um Kompetenzverluste fürchten.

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