Die Weihnachtspause war kaum vorbei, da rauscht schon wieder der Wind über die Eisbahnen Lettlands: Sigulda ruft, und die besten Rodlerinnen und Rodler folgen. Vom 2. bis 4. Januar wird die traditionsreiche Bahn Gastgeber des vierten EBERSPÄCHER Rodel-Weltcups, bei dem insgesamt 114 Schlittenfahrerinnen und -fahrer aus 22 Nationen an den Start gehen – ein breiteres Feld als manch einer vielleicht erwartet hätte. Neben den Einsitzer- und Doppelsitzerkategorien bei Damen und Herren steht am Sonntag die dritte Team-Staffel der Saison auf dem Programm. Nicht jeder denkt bei Qualifikationsdruck und Zeitmessung sofort an familiäre Wärme, aber für viele Athleten und Trainer war die Weihnachtspause ein Kraftquellenritual – wie man aus den Statements von Fogelis, Zöggeler, Huber und Staudinger heraushört.
Spannend bleibt, wer am besten in Schwung kommt: Während in den letzten Jahren oft Deutschland und Österreich unter sich ausmachten, drängen sich diesmal italienische, US-amerikanische und lettische Talente ins Rampenlicht. Summer Britcher, eine der Routinierten im US-Team, feierte jüngst ihren sechsten Weltcupsieg. Das Männerdoppel Mueller/Haugsjaa aus den USA, kaum jemand kannte die beiden vor der Saison, gewann prompt in Lake Placid. Sigulda ist für Lettlands Rodler eine Bühne mit Heimvorteil, was in der letzten Saison eindrucksvoll gelang.
Im Gesamtweltcup bleibt alles offen: Besonders bei den Damen liefern sich Merle Fräbel und Hannah Prock ein Duell um die Spitzenposition, dicht gefolgt von Taubitz, Schwarz und Britcher. Felix Loch, längst eine Legende auf dem Schlitten, kommt langsam auf Betriebstemperatur und sammelt weiter Siege für seine inzwischen imposante Sammlung. Selina Egle und Lara Kipp holen im Damen-Doppel auf und brillierten mit Bahnrekord in Lake Placid, während im Herren-Doppel acht verschiedene Duos sich auf dem Podest tummelten – Vielfalt, die der Szene gut tut.
Der Sigulda-Weltcup bleibt nicht nur ein sportliches Kräftemessen: Für viele Nationen ist er die nächste wichtige Hürde auf dem Weg zur Olympiaqualifikation – mit einem System, das kleinen Teams Kopfzerbrechen bereitet. Das merkt man den O-Tönen der Trainer an: Während die einen gelassen oder optimistisch bleiben, schwingt bei anderen unterschwellig auch ein wenig Frust mit. Am Ende zählt aber, wie so oft: die Sekunden auf dem Eis.
Sigulda wird erneut zur Bühne für die Elite des Rennrodelns, die den Auftakt ins Olympia-Jahr 2026 nutzen, um wichtige Punkte im hart umkämpften Weltcup zu sammeln und sich für die Olympischen Spiele in Mailand-Cortina zu qualifizieren. Die Konkurrenz ist dichter als je zuvor – neue Talente aus den USA, Italien und Lettland stellen die traditionellen Favoriten aus Deutschland und Österreich vor Herausforderungen. Gerade durch die Einbeziehung neuer Bahnrekorde, knappe Entscheidungen und ein teils umstrittenes Qualifikationssystem sind Spannung und Gesprächsstoff reichlich vorhanden.
Neueste Entwicklungen aus weiteren Quellen zeigen, dass die Favoritenrolle im Rodel-Weltcup zunehmend durch internationale Erfolge aufgebrochen wird. Laut aktuellen Berichten dominiert Deutschland zwar weiterhin einige Disziplinen, doch Athletinnen wie Summer Britcher (USA) und Teams wie Bots/Plume (LAT) und Mueller/Haugsjaa (USA) fahren regelmäßig in die Medaillenränge. Die Olympiaqualifikation bleibt von Unsicherheiten geprägt, da das neue Regelwerk kleinere Nationen benachteiligt und die Leistungsdichte steigt. Außerdem steht eine Modernisierung der Bahninfrastruktur in Osteuropa im Raum, die sowohl sportliche als auch umweltpolitische Fragen aufwirft.