Die jüngste Entscheidung, den EU-ETS II von 2027 auf 2028 zu verschieben, trifft die deutsche Klimaschutzdebatte zum ungünstigen Zeitpunkt. Laut Umweltbundesamt bleibt nun noch weniger Zeit, die Klimaziele für 2030 zu erreichen, denn vor allem im Verkehrs- und Gebäudesektor kommen CO2-Einsparungen schon jetzt zu langsam voran. Fachleute wie Dirk Messner mahnen deshalb, dass zusätzliche Maßnahmen und politische Konsequenz nötig sind – etwa durch einen klaren CO2-Preis ab 2026 und eine gezielte Förderung klimafreundlicher Technologien, gleichzeitig aber auch soziale Ausgleiche, um die Bevölkerung nicht einseitig zu belasten. Ergänzt durch aktuelle Recherchen zeigt sich: Der Emissionshandel gilt weiter als Schlüsselinstrument europäischer Klimapolitik, wird in der Praxis aber immer wieder durch nationale Interessen gebremst. Die Neujustierung des CO2-Preises in Deutschland ist ein relevantes Signal an Investoren und Verbraucher, sorgt aber auch für soziale und politische Spannungen, etwa durch befürchtete höhere Energiepreise. Gleichzeitig wächst der Handlungsdruck, andere Klimaschutzmaßnahmen – etwa energetische Gebäudesanierungen oder Anreize für E-Mobilität – jetzt deutlich zügiger umzusetzen als bisher.