Union fordert pragmatischere Ansätze bei Pflegereform – Weg mit der Parteibrille?

Simone Borchardt von der Union kritisiert die ideologischen Grabenkämpfe in Sachen Pflegereform – und pocht auf mehr Mut zu echten Veränderungen.

heute 16:04 Uhr | 27 mal gelesen

Pflegepolitik, ein Feld voller Versprechen und Streitereien. Simone Borchardt, gesundheitspolitische Stimme der Unionsfraktion, hat offenbar genug vom ewigen Hin und Her: Im Gespräch mit dem "Spiegel" wirft sie den anderen Parteien vor, sich in alten Denkmustern zu verlieren. Sie fordert, dass die Leistungen nicht mehr pauschal verteilt werden, sondern zielgerichtet bei den Menschen ankommen, die sie brauchen. "Nur weil jemand älter ist, bedeutet das nicht automatisch Pflegebedürftigkeit", sagt sie – ein Standpunkt, der hierzulande oft für Diskussionen sorgt. Auch die Vorstellung, alten Menschen längere Selbstständigkeit im eigenen Zuhause zu ermöglichen, steht für sie im Zentrum. Was sie will? Keine halbherzigen Mini-Kompromisse, sondern echte, grundlegende Reformen – und zwar "mutig". Die bisherigen Beratungen, etwa im "Zukunftspakt Pflege" mit CDU, CSU und SPD, waren aus Borchardts Sicht enttäuschend. Viel Gerede, wenig Ergebniss – sie sieht besonders bei der SPD Nachholbedarf. Ein Hauptknackpunkt: Wie viel müssen die Menschen künftig selbst zahlen? Deckeln, wie die SPD es will? Oder doch eine Zusatzversicherung als Absicherung, wofür die CDU plädiert? Die Verbände warnen längst vor Löchern im System. Die Uhr tickt, Lösungen wären dringend – doch statt Einigung, weiter Gezänk.

Die Diskussion um die Pflegereform in Deutschland bleibt festgefahren: Während Simone Borchardt von der Union eine pragmatische, weniger ideologisch gefärbte Herangehensweise fordert und bemängelt, dass die bisherigen Arbeitsgruppengespräche kaum Substanzielles hervorgebracht hätten, wächst der Druck durch drohende Finanzierungslücken in den kommenden Jahren. Die Kernkonflikte – Deckelung des Eigenanteils (SPD), Pflicht zur privaten Zusatzversicherung (CDU), Finanzierungsmodelle insgesamt – sind weiterhin ungelöst, während Pflegeverbände Alarm schlagen. In aktuellen Berichten wird zunehmend vor einer strukturellen Überforderung des Pflegesystems gewarnt, insbesondere angesichts der alternden Gesellschaft, dem Fachkräftemangel sowie existierender bürokratischer Hemmnisse. Laut Recherchen auf den genannten Nachrichtenportalen betonen Experten, dass eine nachhaltige Reform einen Mix aus zielgenauer Individualförderung, einer vorausschauenden Finanzierung und mehr Flexibilität für die Versicherten braucht – aber gerade der politische Wille zu großen Schritten scheint zu fehlen.

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