US-Giganten festigen ihre Spitzenposition auf dem Weltmarkt

Im Moment stammen 61 der 100 weltweit wertvollsten Unternehmen aus den Vereinigten Staaten – ihre Dominanz ist größer denn je.

heute 16:16 Uhr | 24 mal gelesen

Obwohl sich die Zahl der US-Unternehmen unter den globalen Top 100 um zwei auf jetzt 61 verringert hat, ist ihr Einfluss immer noch beachtlich gewachsen. Laut Berechnungen des Handelsblatt Research Institute vereinen diese 61 Konzerne satte 76 Prozent der Gesamtmarktkapitalisierung der 100 größten Firmen auf sich. Das ist eine Schieflage, die es in dieser Ausprägung seit mehr als fünf Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat – damals spielten auch europäische und asiatische Player eher eine Nebenrolle. Der Grund für diese Entwicklung reicht tief ins Silicon Valley: Die Flaggschiffe der US-Technologiebranche – Nvidia, Alphabet, Amazon, Apple, Broadcom, Meta und Microsoft – bringen es gemeinsam auf einen Börsenwert, der mit 18,3 Billionen Euro fast schon surreal wirkt. Diese „Tech-Superliga“ macht für sich allein 40 Prozent des Gesamtwertes der Top 100 aus – vor fünf Jahren waren es noch 27, und vor einem Jahrzehnt kümmerliche 14 Prozent. Zur Einordnung: Die Gesamtheit sämtlicher 7.500 börsennotierten europäischen Firmen kommt nur auf 18,1 Billionen Euro und bleibt somit hinter den sieben US-Giganten zurück. Gleichzeitig treibt das die Angst vor einer Tech-Blase an den Märkten an. Doch die Gewinne sprechen eine eigene Sprache: Die „Big 7“ erwarten für dieses Jahr zusammen einen Nettogewinn von rund 550 Milliarden Euro – und repräsentieren damit beinahe ein Drittel aller Gewinne der „Top 100“. Vor fünf Jahren waren es noch 176 Milliarden Euro und nur ein Fünftel der Gesamtsumme. Deutschland ist in dieser Liga immerhin mit drei Namen vertreten: SAP hält sich auf Platz 40, Siemens auf Rang 72, und frisch eingestiegen ist die Allianz – dank eines beeindruckenden Kurszuwachses von 29 Prozent – auf Platz 100. Außerdem hat es mit Airbus (Rang 91) ein weiterer Dax-Konzern ins Ranking geschafft. Schlechter lief es indes für die Deutsche Telekom – sie fiel angesichts eines Kursverlusts von fünf Prozent von der Liste.

US-Unternehmen dominieren das globale Börsenparkett, insbesondere durch die enormen Marktkapitalisierungen der großen Technologiekonzerne. Während ihr Anteil am Weltmarktwert steigt, ziehen selbst hohe Gewinne Bedenken an, ob es sich um eine Überbewertung handelt – zumal Anleger von den Kursentwicklungen einer kleinen Mächtegruppe zwischen Euphorie und Unbehagen schwanken. Europas und speziell Deutschlands Vertreter kämpfen derweil um ihre Sichtbarkeit im Konzert der Börsenriesen; SAP, Siemens und Allianz können immerhin jeweils Erfolge vermelden, andere wie die Deutsche Telekom mussten jedoch Rückschläge hinnehmen. Zusätzliche Recherche: Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hat Nvidia nach beeindruckenden Quartalszahlen seine Börsenbewertung massiv gesteigert, was die Sorgen um eine Überbewertung im Tech-Sektor weiter anheizt. Im Handelsblatt wird beleuchtet, wie sehr die Konzentration von Kapital und Einfluss auf wenige US-Konzerne auch geopolitische Auswirkungen zeigt, denn europäische und asiatische Unternehmen verlieren zunehmend an Gewicht im internationalen Wettbewerb. Die FAZ beschreibt zudem, dass der Siegeszug der US-Technologiegrößen nicht allein auf Innovationskraft, sondern auch auf aggressive Expansionsstrategien und starken Zugang zu Kapitalmärkten zurückzuführen sei.

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