Olaf Lies, Ministerpräsident von Niedersachsen, fordert eine grundlegende Reform bei der Altersrente. Statt wie bisher das kalendarische Lebensalter als Kriterium für den Renteneintritt zu nehmen, schlägt er vor, die Rentengrenze an die Zahl der geleisteten Beitragsjahre zu knüpfen. Insbesondere Berufe mit hoher körperlicher und psychischer Belastung sollen durch dieses Modell nicht mehr benachteiligt werden, da eine Unterscheidung nach Berufsfeldern oft nur zu neuer Ungleichheit führe. Weiterhin betont Lies, dass nur eine überparteiliche Anstrengung zu einer echten sozialpolitischen Lösung führen könne – dabei müssten nicht nur SPD und Union Verhandlungsbereitschaft zeigen, sondern der Blick müsse auf ein zukunftssicheres und generationengerechtes Rentensystem gerichtet werden. Interessant ist zudem die aktuelle öffentliche Diskussion: Die Ampel-Koalition debattiert zurzeit heftig über die "Generationengerechtigkeit" beim Thema Rente und den Ausgleich zwischen Beitragszahlern, Wirtschaftsinteressen und Sozialstaat. Neuere Berichte, etwa beim Redaktionsnetzwerk Deutschland und der Süddeutschen Zeitung, verdeutlichen den politischen Druck durch die alternde Gesellschaft und eine wachsende Zahl von Erwerbstätigen, die sich um eine verlässliche Altersvorsorge sorgen – auch wegen der globalen Unsicherheiten etwa durch demografische Folgen der Pandemie oder geopolitische Spannungen. Der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat kürzlich ebenfalls ein Modell ins Spiel gebracht, in dem Beitragsjahre eine größere Rolle spielen – eine Entwicklung synchron zu Lies’ Vorstoß, die auf deutlich positive Reaktionen bei Gewerkschaften und Sozialverbänden traf.