Eon prognostiziert: 2026 könnten Strom- und Gaspreise kurzfristig sinken

Der Vorstandsvorsitzende von Eon sieht für das Jahr 2026 eine Entspannung bei den Energiekosten – doch schon kurz darauf erwartet der Konzern wieder einen Preisanstieg.

heute 07:15 Uhr | 31 mal gelesen

Leonhard Birnbaum, Chef des Energiekonzerns Eon, rechnet damit, dass Haushalte im kommenden Jahr weniger für Strom und Gas zahlen müssen. Bei einem durchschnittlichen Haushalt in der Rhein-Ruhr-Region könnten laut Birnbaum die Stromkosten 2026 um etwa 150 Euro und die Gaskosten sogar um 200 Euro sinken – verglichen mit dem Vorjahr. Grund seien vor allem niedrigere Netzentgelte und eine abgeschwächte Energiekrise. Allerdings weist er ziemlich klar darauf hin: Das könnte nur ein Zwischenhoch bleiben. Denn mit dem Umbau zu mehr erneuerbaren Energien und einer wetterabhängigen Stromproduktion steigen die Systemkosten langfristig. Auch beim Gas verteilt sich die Infrastruktur auf eine schwindende Zahl von Kunden, wodurch der Preis ab 2027 wieder steigen dürfte. Parallel dazu fordert Birnbaum, dass die finanzielle Förderung von Solaranlagen auf Dächern beendet wird – Photovoltaik sei längst wirtschaftlich, Subventionen daher nicht mehr angebracht. Er bringt dabei auch soziale Ungleichheiten ins Spiel: Während Eigentümer von Solardächern profitieren, zahlen Mieter weiter die hohen Netzkosten und schauen beim Solarboom meist in die Röhre.

Laut Eon-Chef Leonhard Birnbaum stehen Haushalten für 2026 sinkende Strom- und Gaspreise bevor, hauptsächlich weil die Netzentgelte sinken und sich die Turbulenzen der Energiekrise gelegt haben. Doch diese Entlastung könnte nur von kurzer Dauer sein: Mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien werden Investitionen und laufende Kosten steigen, sodass Verbraucher sich ab 2027 auf wieder höhere Preise einstellen sollten. Die Zukunft der Energiewende sieht Birnbaum kritisch – er fordert mehr Effizienz und pocht auf einen faireren Ausgleich, weil Mieter aktuell meist die Verlierer sind und Eigentümer den Großteil der Profite aus Solarenergie schöpfen. Verschiedene Quellen berichten zudem, dass andere Energieunternehmen und Branchenexperten ähnliche Preisentwicklungen für die kommenden Jahre voraussehen. Aktuelle Diskussionen rund um die Subventionierungen erneuerbarer Technologien und die Beteiligung der Verbraucher an den Umbaukosten sorgen für politisch aufgeheizte Debatten. Insgesamt bleibt offen, welche politischen Maßnahmen die sozialen Ungleichheiten bei der Energiewende abfedern könnten.

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