Eon-Chef lehnt Debatte über Wiederinbetriebnahme von Nord Stream ab

Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender von Eon, hält eine Diskussion über die Reaktivierung der Nord-Stream-Pipeline für falsch – und warnt vor unterschätzten Sicherheitsrisiken.

heute 09:03 Uhr | 20 mal gelesen

Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir auf, wie oft wir – also Deutschland und Europa – im Energiegeschäft ins Stolpern geraten sind, gerade wenn es um Partnerschaften mit Russland ging. Eon-Chef Leonhard Birnbaum bringt es in der 'Rheinischen Post' ziemlich klar auf den Punkt: Die Frage nach Nord Stream ist kein rein deutsches Ding, sondern betrifft die gesamte europäische Gemeinschaft. Ehrlich gesagt: Nach allem, was passiert ist, wäre es doch geradezu naiv, noch einmal große Deals mit Moskau hinter dem Rücken der Nachbarn einzufädeln. Russland als Geschäftspartner? Das Vertrauen ist durch den Angriffskrieg nachhaltig zerstört. Technisch gesehen ist ein möglicher Neustart ohnehin bloße Theorie, denn die Pipelines sind an den Explosionsstellen voller Ostseewasser – da läuft im Moment gar nichts. Fast nebenbei spricht Birnbaum noch ein weiteres, bedrückendes Thema an: Drohnen, die über Kraftwerke oder Flughäfen gesichtet werden. Was in der Ukraine traurige Realität ist – gezielte Angriffe auf kritische Infrastruktur – sollte uns eine Warnung sein. Gerade weil etwa Kraftwerke empfindliche Punkte sind, kann man so etwas nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich frage mich manchmal, wie wachsam wir in Deutschland wirklich sind. Dass Eon an Nord Stream 1 beteiligt ist, macht Birnbaums mahnende Worte vielleicht sogar noch ein bisschen glaubwürdiger.

Leonhard Birnbaum, der Vorstandschef von Eon, betont, dass die Diskussion über einen erneuten Betrieb der Nord-Stream-Pipeline weit über die Grenze Deutschlands hinausgeht: Es sei Sache Europas, solche Entscheidungen gemeinschaftlich zu treffen. Nach den Explosionen sind die Röhren technisch gar nicht mehr betriebsbereit, sondern schlicht mit Ostseewasser geflutet – eine schnelle Reparatur liegt in weiter Ferne. Birnbaum erneuert außerdem seine Bedenken hinsichtlich der Kooperation mit Russland angesichts des Ukraine-Kriegs und spricht explizit Sicherheitsrisiken durch Drohnen an, die kritische Infrastrukturen wie Kraftwerke potenziell gefährden. Aktuelle Berichte führender deutscher Nachrichtenportale wie der Süddeutschen Zeitung und Der Zeit stützen Birnbaums Einschätzung, dass die Diskussion um Nord Stream derzeit rein hypothetisch ist – keine politischen Akteure in Deutschland fordern momentan den Wiederaufbau oder eine Wiederinbetriebnahme. Vielmehr wird in mehreren Analysen (etwa bei Spiegel Online) betont, dass eine Rückkehr zu alten Energieverflechtungen angesichts der geopolitischen Unsicherheiten und der Zielsetzung, die Abhängigkeit von russischem Gas konsequent zu reduzieren, ausgeschlossen bleibt. Zudem wächst die Sorge um die Sicherheit von Energieinfrastrukturen, nachdem wiederholt Berichte über Drohnen und mögliche Sabotageakte kursierten. Birnbaums Haltung findet also breite Resonanz, auch vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen über die künftige europäische Energiestrategie. Die Pipeline ist beschädigt, die politische Bereitschaft zu einem Neustart faktisch nicht existent – und das Thema Sicherheit gewinnt weiter an Dringlichkeit.

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