Wachsende finanzielle Überlastung: Immer mehr Menschen in Deutschland verschuldet

Die Zahl überschuldeter Erwachsener steigt 2025 deutlich auf 5,67 Millionen – ein Warnsignal für Deutschlands Mittelschicht.

heute 11:17 Uhr | 19 mal gelesen

Es fühlt sich fast schon an wie eine Déjà-vu-Meldung. Nach etlichen Jahren, in denen viele Haushalte eisern zusammengehalten haben, tickt jetzt offenbar wieder eine stille Zeitbombe: Laut Creditreform rutschen 2025 rund 111.000 Menschen mehr in die Überschuldung – insgesamt nun 5,67 Millionen. Das klingt abstrakt, aber vielleicht hat jeder von uns ein Gesicht dazu im Bekanntenkreis. Die Quote steigt auf 8,16 Prozent, und das Ende scheint noch nicht erreicht. Besonders beunruhigend: Es betrifft nicht mehr nur die offensichtlichen Risikogruppen. Auch Menschen mit solidem Einkommen, die nach Jahren der Zurückhaltung endlich mal wieder durchschnaufen – oder sich wenigstens einen kleinen Luxus gönnen wollten – geraten jetzt ins Straucheln. Schuld ist nicht nur Konsum oder Leichtsinn. Die multiplen Krisen der letzten Jahre, von Energiekosten bis Inflation, haben viele Sparschweine schlicht geplündert. Was früher als Randphänomen galt, ist plötzlich Alltag; finanzieller Stress macht vor keiner Statusgruppe mehr Halt. Bemerkenswert – und irgendwie typisch für diese Zeit: beide Varianten von Überschuldung gehen nach oben, also sowohl die 'harten' juristischen Fälle mit Inkassos und Vollstreckungen, als auch die 'weichen', in denen Zahlungsprobleme noch ohne Gerichte ablaufen. Ein Zusammenspiel, das den Trend nicht nur bestätigt, sondern verstärkt. Besonders auffällig ist die Entwicklung bei Jüngeren und Älteren. Die einen stolpern über Konsum und Kredite – Smartphones auf Raten, Shoppen per Klick. Die anderen kämpfen mit steigenden Fixkosten und knappem Ruhestandsgeld. Klingt alles alarmierend? Ist es wohl auch. Besonders da immer mehr Regionen betroffen sind – vom Ruhrgebiet bis nach Oberbayern. Warum das alles? Letztlich sind die Polster weg, sagt Creditreform. Über Jahre war die Devise: durchhalten, sparen, abwarten. Nun ist die Luft raus und die Überschuldungsfalle schnappt zu – leise, aber breit. Und irgendwie hat man das Gefühl: Das Thema ist zurück. Nicht lauter, dafür näher.

Die neuesten Zahlen von Creditreform zeichnen ein düsteres Bild: Die Überschuldungsquote in Deutschland hat 2025 einen deutlichen Sprung gemacht. Besonders bemerkenswert ist, dass erstmals seit Langem nahezu alle Gesellschaftsschichten erfasst sind – also nicht nur klassische Risikogruppen, sondern auch Menschen mit eigentlich stabilem Einkommen. Hauptgründe sind die Erschöpfung finanzieller Reserven nach Jahren ständiger Krisen, gestiegene Lebenshaltungskosten und ein unsicherer Arbeitsmarkt. Während sowohl harte (z.B. Inkasso) als auch weiche (anhaltende Zahlungsstörungen) Überschuldung zulegt, geraten besonders junge Erwachsene sowie Senioren verstärkt unter Druck. Experten warnen, dass 2026 der Trend wahrscheinlich weitergeht, sofern keine grundlegenden wirtschaftlichen Änderungen eintreten – es droht langfristig ein gesellschaftliches Problem neuen Ausmaßes. Ergänzend dazu melden Medien wie SPIEGEL und ZEIT, dass die Überschuldung nicht nur für Einzelne, sondern für die soziale Infrastruktur zur Belastung wird: Schuldnerberatungen sind überlaufen, Kommunen melden mehr Anfragen zu existenziellen Notlagen. Das Thema erhält politisch wie sozial eine neue Brisanz.

Schlagwort aus diesem Artikel