Viele deutsche Wirtschaftsverbände befürchten weiterhin Jobverlust – Ausblick für 2026 bleibt getrübt

Trotz einzelner Lichtblicke bleibt die Sorge um Arbeitsplätze in der deutschen Wirtschaft für 2026 bestehen, meinen zahlreiche Fachverbände.

heute 08:47 Uhr | 27 mal gelesen

Laut einer aktuellen Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über deren Ergebnisse am Montag berichtet wurde, rechnen fast die Hälfte der 46 befragten Wirtschaftsverbände mit einem Stellenabbau im Jahr 2026. Im Gegensatz dazu sehen nur neun Verbände Anlass für mehr Arbeitsplätze, während sich der Rest auf gleichbleibende Belegschaften einstellt. Die Gründe? Nun ja, die Themen klingen bekannt: Der zunehmende Protektionismus anderer Länder und die mangelnde Exportdynamik setzen der deutschen Wirtschaft merklich zu. Dazu kommt, dass hohe heimische Produktionskosten Unternehmen, vor allem in klassischen Industrien wie dem Automobil-, Papier- und Textilsektor, das Leben schwer machen. Erwartbar ist daher auch, dass ausgerechnet diese Branchen für 2026 mit spürbaren Einbußen rechnen. Trotz allem gibt’s einen Silberstreif am Horizont: Erstmals seit längerer Zeit erwarten mehr Verbände einen Anstieg der Produktion als einen Rückgang; 19 sehen positive Impulse für ihre Branche. Das Investitionsklima bleibt allerdings frostig: Nur ein Viertel der Verbände plant, mehr zu investieren – der Rest bleibt skeptisch oder hält das aktuelle (oft eher magere) Niveau. Gewisse Aufwärtstrends gibt es für Bereiche, die vom Sondervermögen oder höherem Verteidigungsetat profitieren, etwa Luft- und Raumfahrt, Schiffbau und manche Zweige der Baubranche; auch im Dienstleistungsbereich wird die Lage besser eingeschätzt. Trotz kleiner Lichtblicke bleibt IW-Direktor Michael Hüther skeptisch: „Wer gehofft hat, dass der wirtschaftliche Tiefgang bald vorbei ist, wird sich auch in 2026 gedulden müssen.“ Seiner Ansicht nach stabilisiert sich die deutsche Wirtschaft gerade mal auf „niedrigerem Niveau“, während die Politik noch einiges tun müsse, um einen echten Aufschwung einzuleiten.

Die drängenden Sorgen vor neuen Arbeitsplatzverlusten in Deutschland sind trotz leicht positiver Erwartungen für einzelne Branchen weiterhin hoch – das zeigt die IW-Verbandserhebung. Viele Herausforderungen wie Konkurrenz aus dem Ausland, hohe Energiekosten und bürokratische Hürden lasten weiterhin auf der hiesigen Wirtschaft. Neuere Recherchen aktueller deutscher Medien unterstreichen diese Befunde und berichten teils von beginnenden Produktionsverlagerungen ins Ausland, stockenden Großprojekten im Industriebereich und einem unverändert kritischen Ausblick für klassische Exportbranchen; positive Ausnahmen stellen Nischenbranchen wie die (militärnahe) Luftfahrt und moderne Dienstleistungen dar. Unternehmen fordern von der Bundespolitik dringend bessere Rahmenbedingungen, niedrigere Unternehmenssteuern und effektivere Innovationsförderungen, um den drohenden Strukturwandel abzufedern und mittelfristig zurück auf Kurs zu kommen.

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