Die Silvesternacht ist, zugegeben, oft ein wilder Ritt zwischen Freude, Alkohol und buntem Feuerzauber. Doch zwischen all den Knalleffekten kommt leider jedes Jahr auch das Drama: Menschen stehen mit heftig zerfetzten Händen, offenen Brandwunden oder glimmenden Augen vor geschockten Notärzt:innen – meist, weil der Umgang mit Böllern mehr Leichtsinn als Sachverstand zeigte. Der Handchirurg Dr. Adrian Scale redet nicht um den heißen Brei: Zu viele dieser Verletzungen seien schlicht und ergreifend überflüssig und ließen sich durch mehr Vorsicht vermeiden. Nicht nur diejenigen mit dem Feuerzeug in der Hand sind am Ende betroffen – auch Kinder oder unbeteiligte Passanten geraten ins Schussfeld, wortwörtlich.
Welche Antwort hat die Ärzteschaft? Statt den drohenden Zeigefinger und neue Verbots-Debatten setzen sie auf Aufklärung: Die Aktion "Du entscheidest" läuft quer durch die sozialen Netzwerke – Instagram, TikTok, dort, wo die meisten Risiko-Fans unterwegs sind. Junge Leute sollen über kurze, pointierte Clips greifen, wie schnell die Party zum Albtraum werden kann. Der Slogan ist Programm: "Du entscheidest, wie dein Jahr beginnt." Man will nicht belehren, sondern ins Nachdenken bringen, den Impuls zum nüchternen Selberdenken setzen.
Ganz nebenbei: An über 1.600 Schulen flattern Infopostkarten ins Haus, ein Spezial-Podcast zu Feuerwerk & Gesundheit läuft, und der Verband schiebt lieber eigenverantwortliche Tipps nach vorn, als streng nach dem Staat zu rufen. Das Ziel: Weniger Unfälle, mehr mutige Vernunft. Wer tiefer einsteigen will, kann online nachlesen oder reinhören – auf www.duentscheidest.info oder im OrthoCast.
Der BVOU und weitere Fachverbände warnen zum Jahresende erneut mit Nachdruck vor den teils schwerwiegenden Gefahren durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern, insbesondere an Silvester. Zahlreiche medizinische Quellen berichten, dass die Zahl der Verletzten in den letzten Jahren trotz vereinzelter Verkaufsverbote oder Aufklärungskampagnen konstant bleibt oder gar ansteigt, was Experten auf eine mangelhafte Risikowahrnehmung im Alltag zurückführen. Neuere Recherchen zeigen zudem, dass durch verbesserte Prävention, gezielte Social-Media-Kampagnen und niedrigschwellige Informationsangebote gerade jüngere Menschen häufiger erreicht werden, doch Experten warnen, dass ohne gesellschaftliches Umdenken und stärkere Eigenverantwortung keine nachhaltige Reduktion der Verletztenzahlen zu erwarten ist. In aktuellen Berichten der Süddeutschen Zeitung und von Der Spiegel werden zudem die erheblichen Belastungen für Krankenhäuser zum Jahreswechsel und die Frage nach Verboten versus Prävention intensiv diskutiert.