Irgendwie erstaunlich, wie ein Reality-Format mit Frischfleisch, Promi-Glamour und Sonnenmilieu die Zuschauer am Abend so sehr in den Bann ziehen kann. Besonders die späte Folge um Viertel nach neun hatte es diesmal in sich: Satte 11,9 Prozent der jungen Zielgruppe zwischen 14 und 29 Jahren klebten da am Bildschirm. Ein Wert, der – zumindest in der oft schwer zu begeisternden Generation – für sich spricht und fast ein bisschen an Sommer im November erinnert. Auch der Tagesmarktanteil kann sich sehen lassen: 4,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen – solide für einen Donnerstag, wenn man ehrlich ist. Nicht zu vergessen: Am Nachmittag lieferten Sozialreportagen zusätzlich starke 7,0 bzw. 7,1 Prozent, die das Gesamtergebnis ordentlich aufpolierten. Zahlenmäßig klingt das trocken, aber offenbar gibt es nach wie vor ein ordentliches Bedürfnis nach leichter Unterhaltung. Merkwürdig, wie solche Formate immer wieder für Gesprächsstoff sorgen, obwohl man es nie so ganz zugeben will.
Der Donnerstagabend bescherte RTLZWEI mit "Love Island VIP" erneut starke Quoten. Besonders der 21:15-Sendeplatz sorgte in der jungen Zuschauerschar zwischen 14 und 29 Jahren für Rekordwerte von knapp 12 %. Auch der Tageswert kann sich dank ergänzender Sozialreportagen sehen lassen. Aus Recherchen aktueller Berichterstattung zeigen sich zwei Tendenzen: Zum einen ziehen Reality-Formate nach wie vor eine junge Zielgruppe, zum anderen steht RTLZWEI weiterhin für leichte, aber erfolgreiche Unterhaltung – gerade in einem TV-Markt, der sich schnell wandelt. Frisch in mehreren Medien thematisiert: Die Konkurrenz von Streaming-Diensten macht den Sendern weiterhin Druck, weshalb Formate wie "Love Island VIP" für das lineare Fernsehen noch wichtiger werden. Gleichzeitig merken Branchenexperten an, dass der langfristige Erfolg solcher Sendungen maßgeblich von der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Konzepts und der authentischen Ansprache der Zielgruppe abhängt.
