Nach Ansicht von Christian Sewing haben wir die Phase der stark erhöhten Inflation nun hinter uns gelassen, wobei sich die Teuerungsrate bis 2026 ziemlich stabil um die Zwei-Prozent-Marke herum bewegen dürfte. Zwar könnten im kommenden Jahr vorübergehend etwas niedrigere Werte auftreten, aber anhaltend niedrige Inflationsraten wie zeitweise in der Vergangenheit hält er nicht für realistisch. Mit Blick auf die Geldpolitik stellt er sich darauf ein, dass die EZB ihren aktuellen Kurs beibehält, größere Zinsschritte sind seiner Meinung nach also weder zu erwarten noch sinnvoll. Interessant in dem Zusammenhang: Die EZB hat kürzlich bereits einen ersten Zinssenkungsschritt vollzogen, bleibt aber mit Blick auf neuerliche Risiken weiterhin vorsichtig und spricht von einer „abschnittsweisen“ Erholung in der Eurozone. Analysen von taz und Spiegel beschäftigen sich aktuell mit Unsicherheiten am Immobilienmarkt durch die zukünftigen Zinsentwicklungen, während die FAZ die Auswirkungen der Zinspolitik auf Sparer und Kreditnehmer betont. Über allem schwebt die Frage, ob geopolitische Verwerfungen oder Überraschungen an den Energie- und Arbeitsmärkten doch noch Dynamik in die Zinslandschaft bringen könnten.