Marc Elsberg: KI als tatkräftiger Assistent – aber mit Grenzen

Der Autor Marc Elsberg, bekannt für seine Bestseller wie "Blackout", nutzt Künstliche Intelligenz gezielt, um seine Arbeit effizienter zu gestalten.

08.08.25 14:39 Uhr | 3 mal gelesen

Der Autor Marc Elsberg, bekannt für seine Bestseller wie "Blackout", nutzt Künstliche Intelligenz gezielt, um seine Arbeit effizienter zu gestalten.

Der österreichische Erfolgsautor Marc Elsberg beschreibt Künstliche Intelligenz als einen engagierten Assistenten, der kontinuierlich überwacht werden müsse, aber ihm bei vielen Aufgaben deutliche Zeitersparnis bringt. Besonders in der intensiven Recherchearbeit, beispielsweise für die Gestaltung realistischer Schauplätze, sei KI sehr hilfreich. Früher habe Elsberg viel Zeit damit verbracht, das Internet nach Informationen zu durchforsten, heute nutze er stattdessen KI-Tools, um in kürzester Zeit Antworten zu erhalten – auch wenn ein nicht unerheblicher Teil der Ergebnisse unbrauchbar sei. Die Vorstellung jedoch, Künstliche Intelligenzen könnten völlig eigenständig Romane entwerfen, weist er zurück: Programme wie ChatGPT, Claude oder Perplexity seien zwar eine Denkhilfe, könnten jedoch weder komplexe Handlungen realisieren noch authentische Charaktere erschaffen. Zudem plädiert Elsberg dafür, die Entwicklung von KI nicht dominierenden Konzernen zu überlassen, sondern fordert unabhängige und öffentliche Lösungen, ähnlich dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Marc Elsberg nutzt KI vor allem zur Effizienzsteigerung bei der Recherche, er sieht sie aber nicht in der Lage, eigenständig literarisch hochwertige Werke zu verfassen. Stattdessen beschreibt er KI-Tools als unterstützende Werkzeuge mit Fehlerpotenzial, die Autoren dennoch helfen können, Arbeitsprozesse zu beschleunigen. Seine Forderung nach öffentlichen, unabhängigen KI-Systemen ist Teil einer breiteren, aktuell geführten Debatte über Ethik, Machtverteilung und Gemeinwohlorientierung in der KI-Entwicklung. Aktuelle Diskussionen zeigen, dass viele Autoren und Kreative ähnliche Erfahrungen wie Elsberg machen: KI kann Prozesse erleichtern, ersetzt aber nicht die schöpferische Kraft des Menschen. Zeitgleich gewinnen Stimmen an Bedeutung, die vor Marktkonzentration und Abhängigkeit von wenigen Tech-Giganten warnen; Initiativen für Open-Source-KI und öffentlich-rechtliche Angebote stehen immer häufiger im Fokus gesellschaftlicher Debatten.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

  • Ein ausführlicher Beitrag der Süddeutschen Zeitung setzt sich mit den Chancen und Risiken der KI in der Literaturbranche auseinander und betont, dass eine zu starke Konzernkontrolle Innovationen und Meinungsvielfalt hemmen könnte, während öffentliche Alternativen für mehr Transparenz und gesellschaftliche Teilhabe sorgen sollen. Quelle: Süddeutsche Zeitung
  • Der Spiegel analysiert aktuelle Projekte öffentlicher KI-Plattformen in Europa und zeigt, dass eine Vielzahl von Wissenschaftlern, Künstlern und Politikern Kombinationen aus öffentlicher Förderung und Open-Source-Modellen fordern, um die demokratische Kontrolle beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu sichern. Quelle: Spiegel
  • Auf t3n wird die Rolle von KI-Tools für Kreativ-Profis beleuchtet: Praktiker berichten von Effizienzsteigerungen dank KI, warnen jedoch vor Qualitätsproblemen und empfehlen, dass KI-Nutzung stets von einem kritischen, fachkundigen Menschen begleitet werden müsse. Quelle: t3n

Redaktion poppress.de, kgause