Schneider fordert entschlossenen Kurs der EU beim Klimaschutz

Kurz vor dem Treffen der EU-Umweltminister mahnt Deutschlands Umweltstaatssekretär Carsten Schneider, die EU müsse ambitionierte Klimaziele schnell beschließen.

17.09.25 17:15 Uhr | 194 mal gelesen

"Vertrauen ist die wichtigste Grundlage für internationalen Klimaschutz – und die Welt verfolgt genau, was wir tun", betonte Schneider gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Seiner Ansicht nach kann die EU von anderen Ländern keine Beiträge zur Emissionsminderung erwarten, solange sie selbst nicht konsequent handelt. Ursprünglich war geplant, schon diesen Donnerstag ein neues Klimaziel für 2040 festzulegen; dieser Beschluss wurde nun vom Treffen der Umweltminister auf die Entscheidungsebene des Europäischen Rates im Herbst verlagert. Dort wollen nun die Staats- und Regierungschefs im Oktober über die Zielverschärfungen entscheiden. Bis spätestens zum Start der Weltklimakonferenz in Brasilien im November müsse die EU ambitionierte Ziele präsentieren, so Schneider.

Die EU-Ratstagung, in der ursprünglich ein neues Klimaziel für 2040 festgelegt werden sollte, wurde vertagt und auf Herbst 2024 verschoben. Die Entscheidung über schärfere Vorgaben zur Treibhausgasminderung ist nun vom Umweltministerrat auf den Europäischen Rat übergegangen, sodass erst die Staats- und Regierungschefs final entscheiden. Carsten Schneider betont die Dringlichkeit, ambitionierte Klimaziele rechtzeitig vor der UN-Klimakonferenz in Brasilien zu verabschieden – andernfalls drohe ein Glaubwürdigkeitsverlust auf internationaler Ebene. Die Diskussion um höhere Klimaschutzvorgaben wird EU-weit hitzig geführt, da Länder mit einer starken Kohlewirtschaft und industrielle Interessen auf Nachbesserungen drängen, während Klimaorganisationen mehr Tempo fordern. Erst letzte Woche hat die Europäische Umweltagentur vor Rückschritten beim Klimaschutz gewarnt und einen schnellen Reformprozess angemahnt.

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