Tja, da schwappt eine Zahl ins Land, bei der selbst abgebrühte Haushälter kurz mit den Augenbrauen zucken: Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) rechnet laut Handelsblatt damit, dass der Bund 2025 satte 29,5 Milliarden Euro raushauen wird, um die Strompreise zu drücken. Ein Brocken, hinter dem viel Unsicherheit steckt – und noch mehr politische Absichten.
Dass die Kosten für Netzausbau und Wind-, Solar- und was weiß ich nicht alles für erneuerbare Projekte durch die Decke gehen, wundert niemanden, der mal einen Blick auf die letzten Baustellen geworfen hat. Ohne staatlichen Nachschlag droht Firmen das Weite zu suchen – dann wären die schönen „grünen Jobs“ plötzlich wieder anderswo. Die Ökonomen schlagen dennoch Alarm: Die Art, wie das Geld verteilt wird, scheint eher mit der Gießkanne abzulaufen, anstatt wirklich zielgenau die zu entlasten, die es dringend brauchen.
Wenn man nachbohrt, sind im Fast-30-Milliarden-Topf gleich mehrere Posten versteckt: 3,9 Milliarden fehlen dem Staat durch die niedrigere Stromsteuer – theoretisch eine Entlastung für alle, aber ob das durchschlägt? 1,5 Milliarden sind für einen neuen Industriestrompreis reserviert, den es ab 2026 geben soll. Weitere 6,5 Milliarden gibt’s als Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten, damit die Netze nicht zum Preistreiber Nummer Eins werden. Und auch die Jungs und Mädels aus der Industrie bekommen Extrawürste serviert: Drei Milliarden fließen in die sogenannte Strompreiskompensation. Kein Wunder also, dass so mancher Wirtschaftswissenschaftler jetzt schon die Hände über dem Kopf zusammenschlägt.
Deutschland schnürt für das kommende Jahr ein riesiges Hilfspaket, um zu verhindern, dass Haushalte und Firmen von explodierenden Stromkosten überrollt werden. Die Gründe dafür sind vielfältig: der schleppende Ausbau der Netze und hoher Bedarf an Investitionen in erneuerbare Energien treiben die Preise unaufhaltsam nach oben. Manche Experten fürchten jedoch, dass diese Subventionen eher Symptome kaschieren als Ursachen bekämpfen – und dass auf Dauer das System an Effizienz verliert und der Wettbewerb verzerrt wird. Besonders brisant: Die angekündigten Maßnahmen setzen auf eine breite Entlastung, statt sich gezielt auf besonders betroffene Gruppen oder besonders energieintensive Sektoren zu konzentrieren. Außerdem sorgt die Haushaltslage der Bundesregierung zunehmend für Zündstoff, denn die Finanzierung solcher Summen steht angesichts umstrittener Haushaltsregeln und Schuldengrenzen auf wackligem Grund. Neueste Diskussionen drehen sich auch um den internationalen Wettbewerb, da steigende Strompreise deutsche Unternehmen zusätzlich unter Druck setzen und Investitionen ins Ausland verlagern könnten.